Das Demographie Netzwerk (ddn)
"Konjunktur-Investitionen müssen demographiefest sein"
Nachhaltigkeit ist bei der Umsetzung des kommunalen Konjunkturpakets gefragt, fordert der ddn-Arbeitskreis Kommunen
Dortmund (ots)
Konjunktur-Investitionen müssen demographiefest sein. Darauf hat heute der Arbeitskreis "Demographischer Wandel und Kommunen" des Demographie Netzwerkes (ddn) hingewiesen. "Egal, ob es um Schwimmbäder oder Schulen geht - diese Einrichtungen werden über viele Jahre genutzt. Das sollte bei Investitionen berücksichtigt werden", fordert Klaus-Dieter Wagner, Arbeitskreis-Mitglied und Demographiebeauftragter der Stadt Castrop-Rauxel. "Hier besteht die große Gefahr, dass die Kommunen über den kurzfristigen Konjunkturaspekten die langfristigen Herausforderungen des demographischen Wandels vergessen."
"Der Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur wirken sich über einen langen Zeitraum auf die fiskalische Lage einer Kommune aus", so Klaus-Dieter Wagner. Daher sorgte er für die Einführung eines Demographie-Checks bei allen Investitionsvorhaben seiner Kommune. Mit Hilfe einer Checkliste, die Kriterien wie nachhaltige Auslastung oder räumliche Nachfrage umfasst, prüft die Stadtverwaltung Castrop-Rauxel sämtliche Projekte auf Demographietauglichkeit. Bei der Planung und der Einbringung von Vorlagen für Rat und Ausschüsse wird der Demographie-Check ebenso angewandt wie bei der Umsetzung der Investitionsmaßnahmen vor Ort. "Um ein solches Vorgehen sollten sich unbedingt auch andere Kommunen bemühen", empfiehlt Sabine Löser, Koordinatorin "Fachkräfte" der Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg und Leiterin des Arbeitskreises Kommunen des ddn.
Für Städte und Gemeinden kann die frühzeitige Ausrichtung auf eine alternde und zunehmend schwindende Bevölkerung zukunftsentscheidend sein. "In erster Linie geht es bei dem Investitionspaket um die Bekämpfung der Rezession. Wenn aber die langfristige Perspektive bei den Investitionen vernachlässigt wird, verschenken die Städte und Gemeinden eine Chance, sich für zukünftige Herausforderungen bereit zu machen", warnt Dr. Winfried Kösters, Demographie-Experte und ddn-Mitglied. "Kommunen und Regionen werden in den nächsten Jahren zunehmend im Wettbewerb um Einwohner stehen. Bereits heute können sich Städte, Gemeinden und Landkreise mit einer vorausschauenden Politik wichtige Standortvorteile sichern."
Grundlage für alle kommunalen Investitionen sollte nach Empfehlung des ddn-Arbeitskreises Kommunen eine Strategie für das Demographiemanagement sein, die der Ausgangslage und den Bedürfnissen der jeweiligen Kommune gerecht wird. Erst auf dieser Basis lassen sich konkrete Investitionsmaßnahmen ableiten. "Entscheidend ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Bereichen der örtlichen Verwaltung", erläutert Arbeitskreisleiterin Sabine Löser. "Außerdem muss ein Austausch in Netzwerken mit anderen Kommunen sowie Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft stattfinden."
Das Demographie Netzwerk e.V. ist ein Netzwerk von Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen, die sich gemeinsam den Herausforderungen des demographischen Wandels stellen. Gegründet wurde ddn im März 2006, auf Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) und der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA). Der Arbeitskreis Kommunen hat sich innerhalb des Netzwerkes gebildet, um praxiserprobte Lösungsansätze auszutauschen und eine breitere Vernetzung zwischen Kommunen, der Wirtschaft und Demographieexperten zu erreichen.
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