Integration durch Bildung - Kooperationsstrukturen vor Ort untersucht
Kooperationsstrukturen vor Ort untersucht
Integration durch Bildung
Vor drei Jahren sorgten die großen Zahlen junger Flüchtlinge in den Kommunen für Handlungsdruck. Quasi im "Krisenmodus" mussten die Akteure - wie Kommunale Integrationszentren, Bildungsbüros, Schulen, Jugendhilfe, Arbeitsverwaltung - Angebote für "Integration durch Bildung" auf den Weg bringen. Vor Ort entstanden Kooperationen, die jetzt ergänzt und verankert werden müssen. Wie Forschungen aus dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) zeigen, verbessern lokale Kooperationen die Teilhabechancen von Menschen mit Einwanderungsgeschichte - ein Ziel, das vom Land NRW jüngst im Rahmen der "Teilhabe- und Integrationsstrategie 2030" bekräftigt wurde.
Die Autor*innen der jetzt veröffentlichten Studie sind Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Dr. Karola Köhling, Philipp Hackstein und Marina Ruth. Sie untersuchten mit Förderung des Forschungsinstituts für gesellschaftliche Weiterentwicklung (FGW), welche unterschiedlichen Strukturen und Prozesse in den Kommunen entwickelt wurden, um junge Flüchtlinge auf den Übergang in Ausbildung und Beruf vorzubereiten.
Den Berufskollegs kommt dabei eine zentrale Rolle zu: Mit ihrem breiten Angebotsspektrum von der Berufsvorbereitung über die Ausbildung im dualen System bis hin zur Hochschulreife sind sie besonders geeignet, junge Flüchtlinge zu erreichen: Sie bieten einen Ausgangspunkt für ihre Förderung, die dann möglichst vernetzt mit Arbeitsmarktpolitik und Jugendhilfe erfolgt.
Auf lokaler Ebene wurden vielfältige Lösungsansätze entwickelt, um Brüche zu vermeiden und die Angebotsplanung ebenso wie die Bearbeitung von Einzelfällen zu koordinieren. Probleme bereiten allerdings unterschiedliche Regulierungen und Zuständigkeiten - beteiligt sind nicht nur verschiedene Rechtskreise (Grundsicherung, Arbeitsförderung, Jugendhilfe), sondern auch das Schulsystem.
So haben in NRW über 18-jährige weder die Pflicht noch ein Recht darauf, eine Schule zu besuchen, um einen Abschluss zu erwerben. Fehlende Schulabschlüsse erschweren den Zugang insbesondere zu schulischen Berufsausbildungen - wie etwa in der Pflege -, und mangelnde berufsbezogene Sprachförderung behindert den Ausbildungserfolg. "Ein lokales Integrationsmanagement allein kann diese Probleme nicht lösen", stellt Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey fest.
Eine Langfassung dieser Pressemitteilung finden Sie unter: https://www.iaq.uni-due.de/aktuell/presse.php
Weitere Informationen:
https://www.springer.com/de/book/9783658242220
Prof. Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Tel. 0203/37 9-1805, sybille.stoebe-blossey@uni-due.de, Dr. Karola Köhling, Tel. 0203/37 9-1839, karola.koehling@uni-due.de, Philipp Hackstein, Tel. 0203/37 9-1807, philipp.hackstein@uni-due.de, Marina Ruth, Tel.: 0203/37 9-1817, marina.ruth@uni-due.de
Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0157/71283308, claudia.braczko@uni-due.de
Ressort Presse/Redaktion Stabsstelle des Rektorats Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de/de/presse