Alle Storys
Folgen
Keine Story von Universität Duisburg-Essen mehr verpassen.

Universität Duisburg-Essen

Nanopartikel auf Knopfdruck - EU-Projekt startet

Nanopartikel auf Knopfdruck - EU-Projekt startet
  • Bild-Infos
  • Download

EU-Projekt startet

Nanopartikel auf Knopfdruck

Kapsel einlegen, eventuell Wasser nachfüllen, einschalten: Der Automat surrt etwas, und schon läuft die Kostbarkeit ins wartende Gefäß. Doch handelt es sich hierbei nicht um Kaffee, sondern um Nanopartikel. Zwei Wissenschaftler vom Center for Nanointegration (CENIDE) der Universität Duisburg-Essen (UDE) starten im Juli das Projekt "AutoProNano", in dem ihr bereits zum Patent angemeldeter Automat zur Partikelproduktion marktreif gemacht werden soll. Ihr Ziel ist die Ausgründung Anfang 2022.

Kolloidale Nanopartikel sind winzige Teilchen von nur wenigen millionstel Millimeter Durchmesser, die möglichst vereinzelt in einer Flüssigkeit schwimmen. Sie sind normalerweise sehr teuer: So kosten Gold-Nanopartikel etwa 300-mal mehr als das reine Edelmetall in gleicher Menge am Stück.

Die angehenden Gründer wollen Forschern und Entwicklern das Leben erleichtern: Ihr Automat liefert kolloidale Nanopartikel auf Knopfdruck, wann immer man sie benötigt. "Er lässt sich ohne Einweisung bedienen und benötigt lediglich eine Steckdose", erklärt Chemiker Dr. Friedrich Waag, der das Projekt gemeinsam mit Tobias Bessel, einem Chemietechnischen Assistenten, leitet. Zudem ist die Produktion sehr günstig, andere Kosten entfallen. Aber noch aus einem anderen Grund sieht Bessel ein großes Potenzial für ihre Entwicklung: "Mir fällt keine Branche ein, in der grundsätzlich keine Nanopartikel eingesetzt werden."

Unkomplizierter Materialwechsel

Und so funktioniert das kompakte Benchtop-Gerät: In drei Tanks befinden sich verschiedene Lösungsmittel; das gewünschte Partikelrohmaterial wird als Plättchen in einer Kapsel in den Automaten gesteckt. Auf Knopfdruck verdampft der integrierte Mikrochip-Laser mit ultrakurzen Pulsen Material von der Plättchenoberfläche, das sich im Lösungsmittel zu Nanopartikeln zusammenfindet. Um Kolloide verschiedener Materialkombinationen zu erzeugen, lassen sich Flüssigkeit und Plättchen unkompliziert wechseln. Die automatische Reinigung dazwischen verhindert Verschmutzungen.

Derzeit suchen Waag und Bessel noch Verstärkung für ihr Team. "Und wir freuen uns, wenn sich interessierte Pilotanwender aus Forschung und Entwicklung bei uns melden", so Waag.

Das Projekt wird über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, kurz EFRE, gefördert. Die UDE unterstützt die künftigen Gründer vor allem mit Büros und Laboren, die sie in der Technischen Chemie I nutzen dürfen. Hier haben sich Waag und Bessel während Promotion und Ausbildung auch kennengelernt.

Hinweis für die Redaktion:

Ein Foto zu dieser PM (Fotonachweis: privat) stellen wir UIhnen unter folgendem Link zur Verfügung: https://www.uni-due.de/de/presse/pi_fotos.php

Bildunterschrift: Die Laserschutzbrillen benötigen sie für die Bedienung ihrer Erfindung nicht: Die künftigen Gründer Tobias Bessel (links) und Dr. Friedrich Waag.

Weitere Informationen:

Dr. Friedrich Waag, Technische Chemie I, Tel. 0201/18 3-3750, friedrich.waag@uni-due.de

Redaktion: Birte Vierjahn, Tel. 0203/37 9-8176, birte.vierjahn@uni-due.de

Ressort Presse/Redaktion
Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen
http://www.uni-due.de/de/presse
Weitere Storys: Universität Duisburg-Essen
Weitere Storys: Universität Duisburg-Essen
  • 25.06.2020 – 15:42

    Genomstudie an Algen - Neuer Pflanzenstamm entdeckt

    Genomstudie an Algen Neuer Pflanzenstamm entdeckt Der Quasimodokrebs im Ozean, die hellgelbe Seeanemone im Eis der Antarktis: Neue Arten werden immer wieder mal entdeckt, aber gleich ein ganzer Pflanzenstamm? Das ist einem internationalen Team unter Leitung der Universität Duisburg-Essen (UDE) innerhalb einer Genomstudie gelungen. Das Fachmagazin „Nature Ecology and Evolution“ berichtet darüber in seiner aktuellen ...

  • 25.06.2020 – 11:22

    UDE und das THE-Ranking: Weiter unter den Top 20

    UDE und das THE-Ranking Weiter unter den Top 20 Die Universität Duisburg-Essen (UDE) bleibt ein „rising star“ der internationalen Hochschullandschaft. Im Times Higher Education (THE) Young University Ranking der 200 weltbesten Universitäten, die noch keine 50 Jahre alt sind, belegt sie aktuell den 16. Platz. Sie bleibt wie im Vorjahr damit die beste deutsche Uni. Ausgezeichnet werden die Einrichtungen, die sich in ...

  • 25.06.2020 – 11:21

    Aus CAR wird MOTION - UDE-Institut richtet sich neu aus

    UDE-Institut richtet sich neu aus Aus CAR wird MOTION Das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen (UDE) richtet sich neu aus und wird deutlich größer. „Die Arbeitsgebiete werden sich künftig nicht nur auf die Automobiltechnik und -wirtschaft beschränken, sondern auch andere Bereiche der Mobilität umfassen. Dazu zählen u.a. die Schiffstechnik und die Transportlogistik“, erklärt Prof. Dr. Dieter Schramm, ...