Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Organspende
Regensburg (ots)
Will ich nach meinem Tod meine Organe spenden? Diese Frage ist zugegebenermaßen nicht von besonders erfreulicher Natur. Wirklich traurig ist aber die Tatsache, dass jedes Jahr in Deutschland drei Menschen täglich sterben, weil sie vergeblich auf ein Organ warten. Und das liegt weniger an der mangelnden Spendenbereitschaft der Deutschen, sondern vielmehr daran, dass sich niemand freiwillig mit dem eigenen Ableben beschäftigen will. Das ist ja durchaus verständlich. Allerdings "Verschwendung". Denn laut Umfragen sind fast 70 Prozent der Menschen bereit, nach ihrem Tod Organe oder Gewebe zu spenden. Aber nur weniger als 20 Prozent haben ihre Entscheidung in einem Organspendeausweis dokumentiert. Warum? Weil es bisher wahrscheinlich keinen Anlass gab, darüber nachzudenken. Deshalb geht die Entscheidungslösung in die richtige Richtung. Wer einmal oder besser gleich mehrfach von Amts wegen - etwa bei der Ausstellung des Personalausweises, des Führerscheins oder bei einem Arztbesuch - nach der Spendenbereitschaft gefragt wird und sich dann entscheiden muss, bei dem wird ein Denkprozess einsetzen. An dessen Ende hoffentlich die Entscheidung steht, Leben zu retten.
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