Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Berufungsprozess von Pius-Bruder Williamson
Regensburg (ots)
Ein Mann wie Bischof Richard Williamson ist eine Schande für die katholische Kirche und für die ultrakonservative Pius-Bruderschaft. Ein Geistlicher, der den Holocaust leugnet und aus innerer Überzeugung nicht bereit ist, der historischen Wahrheit ins Gesicht zu schauen, sollte nicht nur ohne offizielle Aufgaben in der Büßerstube seinen Lebensabend verbringen müssen. Durch Kirche und Bruderschaft müsste ein Aufschrei der Empörung über den kranken Mann aus den eigenen Reihen gehen - davon ist leider nichts zu hören. So bleibt es Aufgabe der Regensburger Justiz, Williamson unnachgiebig zu verfolgen, unbeirrt von dessen Rechtsbeiständen, die versuchen, ihn vor deutschem Recht zu retten. Bischof Williamsons Verteidigungsstrategie, er habe nicht wissen können, dass sein Interview mit dem schwedischen Fernsehen auch in Deutschland Verbreitung finden wird, ist völlig weltfremd. Dem einst weitgereisten Kirchenmann dürften weder international tätige Nachrichtenagenturen noch Internet oder die Video-Plattform You Tube unbekannt sein, veröffentlicht er doch selbst einen Internet-Blog. Deshalb ist davon auszugehen, dass er seine Äußerung, er glaube nicht, dass in deutschen Konzentrationslagern sechs Millionen Juden vergast wurden, in voller Absicht und in genauer Kenntnis der Rechtslage in der Bundesrepublik getan hat. Alle Ausflüchte helfen nichts: Der Bischof muss für den Unfug, den er wider besseres Wissen erzählt hat, streng bestraft werden.
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