Mittelbayerische Zeitung: Neue Rund, neues Glück Kommentar zum "Speed-Dating" bei Bewerbungsgesprächen
Regensburg (ots)
Ungewöhnliche Konzepte sind per se weder schlecht noch gut, sie müssen nur zur Situation passen. In Windeseile sollen Personaler beim Speed-Dating erkennen, ob die Chemie bei einem Bewerbungsgespräch stimmt oder nicht - und umgekehrt. Im Prinzip ist der Ansatz nicht ganz verkehrt. Doch wie bei Fünf-Minuten-Kennenlern-Treffen von Singles besteht die Gefahr, dass man sich zu sehr von Äußerlichkeiten blenden oder auch abschrecken lässt, die auf den zweiten Blick vielleicht nicht mehr so wichtig sind. Dies gilt zumindest für den "normalen" Arbeitsmarkt. Eine interessante Möglichkeit, nicht als Fall in der Statistik aufzuscheinen, sondern sich als Mensch mit Fähigkeiten und Qualitäten zu präsentieren, bedeuten Bewerbungsgespräche im Schnelldurchgang in einem anderen Bereich: Beim ersten Job-Speed-Dating in München suchten fast 1000 Hartz-IV-Empfänger ihr Glück. Das britische Manchester hat es vorgemacht und soll mit dieser Methode durchaus erfolgreich sein. Fakt ist, wenn im Rahmen von Speed-Dates nur einige Langzeitarbeitslose wieder zu Jobs kommen, dann sollte das neue Instrument eifrig genutzt werden. Persönliche Gespräche öffnen wohl eher Türen als trockene Akten.
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