Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Doping/Contador von Birgit Pinzer
Regensburg (ots)
Glückwunsch dem Radsport. Mit dem Urteil hat der Internationale Sportgerichtshof der Branche einen großen Gefallen getan. Sie erlangt wieder ein Stückchen mehr Glaubwürdigkeit. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die "Union Cycliste Internationale", wie sich der Radsport-Weltverband originär nennt, zunächst wenig für die Aufklärung getan hat, sondern erst zum Jagen getragen werden musste. Nicht die UCI war es, die den Dopingfall Alberto Contador publik machte. Im Gegenteil: Der Weltverband soll den Spanier zur Verschwiegenheit gedrängt haben. Man wolle eine interne Lösung finden, hieß es damals. Erst als die Testergebnisse an die Presse durchsickerten und Redakteure des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ARD den Radsport-Präsidenten Pat McQuaid mit diesen konfrontierten, wurde der Fall öffentlich und damit justitiabel. Nun darf man nicht den Fehler machen, die Spitze des Weltverbandes mit der Radsportbewegung gleichzusetzen. Bei den neu gegründeten Teams scheint mittlerweile eine Allianz der Vernunft zu herrschen. Viele Mannschaften positionieren sich eindeutig gegen Doping und verlangen ein striktes Vorgehen gegen Doper. Pat McQuaid tut sich damit nach wie vor schwer. Im nächsten Jahr stehen in der "Union Cycliste Internationale" Neuwahlen an, darunter auch die Wahl des Präsidenten. Vielleicht gelingt dem Radsport dann ein weiterer Etappensieg.
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