Mittelbayerische Zeitung: Prost, Herr Schäuble
Regensburg (ots)
Von Roman Hiendlmaier
Ein Prozent seiner Wirtschaftsleistung musste Deutschland 2011 auf Pump finanzieren. Nicht schlecht, könnte man sagen, beim Blick auf die vergleichbaren Nachbarn, von denen Frankreich noch am besten dasteht: Mit einem erwarteten Staatsdefizit von fünf Prozent. Man kann es aber auch anders sehen: Trotz eines Bomben-Wachstums von 3,0 Prozent, trotz in weiten Teilen des Landes herrschender Vollbeschäftigung und trotz Steuereinnahmen in Rekordhöhe kam der deutsche Staat wieder nicht ohne neue Schulden aus. Genauer, es geht um mehr als 25 Milliarden Euro, die auf den gigantischen Schuldenberg von zwei Billionen Euro drauf fließen. Ob das Glas nun halb voll oder halb leer ist, darüber lässt sich streiten. Ehe das Wort Neuverschuldung aus dem Wortschatz von Finanzminister Schäuble gestrichen ist, gibt es keinen Grund zu übersteigertem Optimismus. Andererseits könnte das schon Ende 2013 der Fall sein, wenn Bund und Länder ihre strukturellen Defizite endlich unter Kontrolle bekämen. Das wäre dann definitiv Grund für ein Prosit mit vollen Gläsern: Auf Wolfgang Schäuble!
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