Mittelbayerische Zeitung: Assad erledigt sich selbst Kommentar zu Syrien
Regensburg (ots)
Der diplomatische Kampf gegen die Gewalt in Syrien lässt Assad völlig kalt: Die Mission der Arabischen Liga, die Beobachter nach Syrien entsandte, verpuffte. Der UN-Sicherheitsrat schafft es aufgrund des Vetos vonseiten Russlands und Chinas nicht, sich auf eine Resolution zu einigen, die das Regime sanktioniert. Und auch Kofi Annan, der Syrien-Gesandte der Liga und der UN, wird Assad nicht umstimmen können. Doch Assad erledigt sich ohnehin zunehmend selbst. Je brutaler er gegen sein Volk vorgeht, umso geringer wird die Loyalität seiner Funktionäre, die sich angewidert von den Verbrechen Assads an den Aufständischen von ihrem Machthaber abwenden. So hat der Despot mit dem Vize-Ölminister Abdo Hossam al-Din das erste ranghohe Regierungsmitglied an die Rebellen verloren. Und es werden weitere folgen. Wollen UN oder Arabische Liga in Syrien auf dem diplomatischen Weg etwas erreichen, brauchen die Unterhändler sich gar nicht die Mühe machen, mit Assad selbst zu verhandeln und so einen Weg in den Frieden zu finden. Der Despot hat bereits mehrfach bewiesen, dass er auf Druck dieser Art nicht reagiert. Die Diplomaten müssen vielmehr den Wandel von innen heraus befördern und dafür sorgen, dass sich weitere, bereits zweifelnde Funktionäre leichter von dem Gewaltregime loslösen können. Den Rest erledigt Assad.
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