Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Schadstoffe im Kinderspielzeug von Isolde Stöcker-Gietl
Regensburg (ots)
Babys kauen auf ihren Spielsachen herum, die Größeren kuscheln und schmusen mit ihnen. Dabei müssten sich Eltern doch darauf verlassen können, dass nur unbedenkliche Stoffe zu Teddy, Auto und Puppe verarbeitet werden. Von wegen! Alle Jahre wieder werden Spielwaren auf gefährliche Inhaltsstoffe getestet, und alle Jahre wieder fallen diese Tests verheerend aus. So mancher Liebling unserer Kinder gehört eigentlich auf die Gefahrgutliste statt ins Bett des Nachwuchses. Jetzt hat die EU-Kommission auch noch die Absicht, die Grenzwerte für Schadstoffe wie Blei, Arsen und Quecksilber unterhalb den in Deutschland geltenden Richtlinien anzusetzen. Das stinkt gewaltig, doch die Eltern können nur wenig tun. Denn mit der Kaufentscheidung ein Zeichen zu setzen, funktioniert nach dem Kleinkindalter nicht mehr. Dann will der Nachwuchs mitreden. Bei den Klassikern Playmobil und Lego ist das kein Problem. Beides gilt als schadstofffrei. Schwieriger wird es schon bei Kampfrobotern oder Puppen made in Asia. Hier ist die Qualität schwer überprüfbar. Dem Nachwuchs ist das egal. Sie lassen sich von bunter Werbung und kurzlebigen Schulhof-Trends mit Produkten zum Taschengeldtarif begeistern. Die Eltern können nur zusehen, sich ärgern und die Kinder möglichst oft zum Händewaschen schicken.
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