Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu den Honorarverhandlungen bei den Ärzten: "Überflüssiges Geklapper"
Regensburg (ots)
Muckis zeigen gehört zum Geschäft. Der Auszug der Kassenärzte aus den Verhandlungen ist nicht überraschend. Man erklärt die Gespräche publikumswirksam für gescheitert, kündigt jedoch gleich eine Fortführung an, um "Grundsätzliches" zu klären. Ein Paukenschlag? Nein, eine Drohkulisse! An deren Horizont vorübergehende Praxisschließungen stehen - und das womöglich schon im September. Die Ärzte machen Druck. Auf die Kassen und KVen wird dies weniger Eindruck machen als auf die Patienten, die fürchten, in der heißen Phase unzureichend versorgt zu werden. Panikmache könnte man das auch nennen, damit sich die Patienten für die Ärzte stark machen. Doch außer überflüssigem Geklapper wird hier nichts produziert. Die Ansprüche der Ärzte sind für die finanziell meist schlechter gestellten Patienten nicht einsichtig. Die Verzögerungstaktik bringt keinen Vorteil. Im Gegenteil: Ärzte brauchen als selbständig Wirtschaftende - mehr noch als Honorarsteigerungen um soundsoviel Prozent - verlässliche Vertragsbedingungen, die für mehrere Jahre Gültigkeit haben. Dies ist aber nur am Verhandlungstisch zu erreichen, wenn man sitzen bleibt. Autorin: Susanne Wiedamann
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Original-Content von: Mittelbayerische Zeitung, übermittelt durch news aktuell