Mittelbayerische Zeitung: Abgesang
Regensburg (ots)
Von Christine Hochreiter
Ich bekenne: Es gab Zeiten, da waren für mich Verabredungen mit Freunden und sonstige Veranstaltungen an bestimmten Abenden tabu. Den wahren Grund habe ich nie gesagt. Nur die Kollegen haben sich bisweilen schon ein wenig gewundert, warum ich mich bei bestimmten TV-Themen so gut auskenne, bei Sendungen, die sie natürlich niemals geguckt hätten. Und ich gestehe auch: Ich war fast ein wenig süchtig. Wenn ich nach getaner Arbeit mit "meinen" Castingshow-Kandidaten mitfiebern konnte, bedeutete das für mich schlichtweg mentale Entspannung pur. Doch damit ist jetzt Schluss. Den Hype (bestimmter Medien) um "The Voice of Germany" habe ich nie nachvollziehen können und wäre beim Finale beinahe eingeschlafen. Anders als die Jury-Mitglieder fand ich die Auftritte nicht "total cool" und "mega-geil", sondern nur mega-langweilig. Und mein Interesse am "Supertalent" war so gigantisch, dass ich nicht mal mitbekommen habe, dass diese Show schon wieder zu Ende geht. Die Inflation der Sendungen hat das Casting-Format uninteressant gemacht. Und die einzige Show, die unter die Haut und nicht auf die Nerven ging, wird wohl abgesetzt. Bei X-Factor ging es um Qualität und Charisma, aber das bringt anscheinend auch nicht genug Quote. Daher wird es ein Phänomen wie Mrs. Greenbird so schnell wohl nicht mehr geben. Das sympathische Folk-Gewinner-Duo sang sich mit der Eigenkomposition "Shooting Stars & Fairy Tales" in das Herz (und in die Charts).
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