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Mittelbayerische Zeitung: Ausgebrannt Kommentar zu den Wahlen in Österreich

Regensburg (ots)

Auch ein Dauerbrenner brennt mal aus. Österreichs radikale Rechte glimmt zwar weiter, aber auf wesentlich kleinerer Flamme. Viel mehr als die 17 Prozent in Kärnten kriegen sie nicht mehr, weder mit aufgeregten Wahlkämpfen gegen die "Machtübernahme des Islam" noch mit einem großzügigen Klientelsystem, wie es der selige Jörg Haider in Kärnten geschaffen hat. Die Hinterbliebenen, die jetzt die Zeche zahlen müssen, haben sich am Sonntag an den Erben des großen Verführers schadlos gehalten. Rechte, sieht man, können nicht nur gewinnen, sondern sind auch sehr stark im Verlieren. Die "Freiheitlichen" nähren sich von der Unlust an Europa, das das kleine Österreich so sichtbar in die Bedeutungslosigkeit zwingt, vom Misstrauen gegen liberale Reformen, ob in der Wirtschaft oder bei der Homo-Ehe, vom Gefühl, man werde ständig betrogen, übergangen, benachteiligt. Das Potenzial gibt es nicht nur in Österreich. Das Besondere hier war aber die Mischung mit einer ideologisch gefestigten, rechtsextremen Szene und einer penetranten Fremdenfeindlichkeit. 25 Jahre lang haben die Freiheitlichen damit folgenlos ihre Wahlkämpfe geführt. Inzwischen sind auch die Nachkommen ihrer Kernklientel mit bosnischen, türkischen, arabischen Mitschülern aufgewachsen und haben die allzu simplen Sprüche satt. Die Wutbürger wählen jetzt lieber Frank Stronach. Der 80-jährige Milliardär bedient zwar den Wunsch nach schlichten Sprüchen und Unterhaltung, hetzt aber nicht und ist auch nicht nazifreundlich. Und noch einmal 25 Jahre wird er wohl nicht dabei bleiben.

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