Mittelbayerische Zeitung: Raus!
Kommentar zum Maulwurf beim FC Bayern
Regensburg (ots)
Ein Spieler des FC Bayern ist ein Zeitungsspion. Er macht sich einen Spaß draus, alles, was Trainer Pep Guardiola bei der Mannschaftssitzung zum Besten gibt, kurz danach ins Handy zu flüstern. Guardiola findet das überhaupt nicht komisch. Er kündigt drakonische Strafen für das Plappermaul an - und hat damit vollkommen Recht. Wer nicht hören will, muss fühlen, sprich: Er fliegt hochkant raus. Wenn man sonst keine Probleme hat, dann macht man sich eben welche. So läuft das beim FC Bayern. Die Münchner spielen auf dem Fußballplatz alles in Grund und Boden. Guardiola ist dennoch kurz vorm Platzen, weil er seine Aufstellung nicht eine Stunde später im Internet lesen will. Nun hat jeder Trainer seinen eigene Wertekanon. Der eine verbucht derlei Indiskretionen in der Kategorie Lausbubenstreich, für andere ist es Majestätsbeleidigung. Guardiola neigt wohl zu Letzterem. Das darf er auch. Er muss schließlich den Kopf hinhalten, wenn es mal nicht mehr so gut laufen sollte. Dann fliegt er selbst raus. Nun darf man gespannt sein, wie die Bayern mit dieser Angelegenheit umgehen. Nach allem, was man hört, ist der Kreis der Verdächtigen nicht allzu groß. Wenn die Klubbosse noch etwas Draht zur Mannschaft haben, kennen sie ihre Pappenheimer ganz genau. Auf den Maulwurf könnten also unlustige Zeiten zukommen. Am Ende wäre es nur konsequent, wenn die Bayern ihren harten Worten auch Taten folgen lassen würden. Wer den Erfolg der Gemeinschaft durch Alleingänge gefährdet, der hat im Team nichts mehr verloren. So einfach ist das. Und wer glaubt, dass man beim Rekordmeister vor großen Namen Halt macht, sollte sich mal mit Mario Basler unterhalten.
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