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Mittelbayerische Zeitung: Moment der Wahrheit
Kommentar zu Merkels Flüchtlingspolitik

Regensburg (ots)

Die kommenden Tage könnten das Schicksal der Kanzlerin besiegeln. Wird es beim EU-Gipfel keine Fortschritte bei der gemeinsamen Flüchtlingspolitik geben und bleibt Deutschland in Europa mit seiner Politik isoliert, dürfte der Druck auf Merkel weiter steigen, egal, wie zurückhaltend selbst CSU-Chef Seehofer sich derzeit gibt. Zumal zu befürchten steht, dass die Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt am 13. März von vielen Wählern für eine Abrechnung mit der Asylpolitik der Bundesregierung genutzt werden. Eine europaweit isolierte Kanzlerin, deren Partei für ihre Politik abgestraft wird, wird es schwer haben, ernst genommen zu werden. Noch wagt keiner eine Prognose, was in diesem Fall geschehen wird. Es gibt nur drei Varianten: Entweder wird Merkel selbst gehen oder es kommt zum Sturz - beides mit ungewissen Folgen, denn: Wer sollte es machen? Und vor allem: Was sollte der- oder diejenige anders machen können? Die Grenzen dicht? Viel Erfolg bei der Bewältigung der Folgen. Merkels dritte Option ist weiterzumachen. Und zu hoffen, dass die Geschichte ihr Recht geben wird.

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