Mittelbayerische Zeitung: Stress gehört dazu
Kommentar zur Stress-Studie unter Studenten
Regensburg (ots)
Das Wunderbare an den deutschen Universitäten ist ihre Doppelfunktion: Als Ausbildungsstätten zur Vorbereitung auf das Berufsleben, aber eben auch als Orte der Kreativität und Inspiration, des Dialogs, des Ausprobierens und Entwickelns. Es sind zwei für die Gesellschaft politisch wie wirtschaftlich enorm wichtige Funktionen, die hier vereint werden - und sich dabei doch allzu oft gegenseitig im Weg stehen. Wenn sich nun herausstellt, dass sich mehr als die Hälfte der Studenten gestresst von den Anforderungen des Studiums fühlen, muss das nicht schlimm sein. Stress, Zeit- und Leistungsdruck gehören heute in vielen Berufen zum Alltag. Sich schon in der Ausbildung mit diesen Anforderungen auseinanderzusetzen und Strategien zum Umgang mit Stresssituationen zu entwickeln ist wichtig. Schwierig wird es, wenn der Stress krank macht und der Leistungsdruck die Kreativität und das Entwicklungspotenzial junger Menschen einschränkt, weil sie keinen Weg finden, mit dem Stress umzugehen. Hier sind Hochschullehrer und -berater, aber auch Eltern und Freunde gefragt: Um Hilfe anzubieten oder Alternativen aufzuzeigen. Und um Raum zu geben für die Erkenntnis: Auch das Lernen muss man erst lernen.
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