Mittelbayerische Zeitung: Zu billig, um wahr zu sein
Kommentar zur Teldafax-Pleite
Regensburg (ots)
In einer Hinsicht gebührt Teldafax Dank: Die Pleite des Energiediscounters, unterstützt vom ähnlichen Schicksal bei Flexstrom, hat die Verbraucher gelehrt, dass unmäßiges Knausern teuer werden kann. Was zu billig ist, um wahr zu sein, sollte Verdacht erregen. Allerdings hat die Teldafax-Pleite vermutlich auch eine Reihe von Menschen davon abgeschreckt, die Vorteile der Liberalisierung zu nutzen und so zu mehr Wettbewerb und günstigeren Preisen beizutragen. Nach der Devise: Lieber ein bisschen zu viel bezahlt als richtig viel verloren. Auch heute gibt es noch Vorkasse-Modelle, bei denen der Kunde mit Geld in Vorleistung geht und auf Vertragserfüllung durch den Lieferanten hofft. Meist setzen vermeintliche Superbilliganbieter inzwischen aber auf eine andere Masche: Im ersten Vertragsjahr locken Sonderboni und Vergünstigungen. Damit rutschen sie in den Rankings der Vergleichsportale ganz nach oben. Im zweiten Jahr dagegen fällt der Kunde in horrend teure Verbrauchstarife. Selbstredend beträgt die Vertragsdauer Minimum zwei Jahre. Den wahren Endpreis dieser Angebote zu errechnen, ist kompliziert. Deswegen gilt auch in diesen Fällen: Im Zweifel Hände weg.
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