Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Dienstautos von Politikern: Keine Alternativen von Martin Kellermeier
Regensburg (ots)
Solche Umweltverschmutzer! Wenn man die Antwort der Staatsregierung auf die Anfrage der Grünen in Sachen Dienstwagen liest, rücken die Zeilen Markus Söder und seine Kabinettskollegen in kein gutes Licht. Die schwarzen Limousinen liegen bei Verbrauch und Umweltbelastung fernab von Elektro- oder Hybridautos: Spitzenreiter bei Kraftstoffverbrauch (14,9 Liter) und CO-2-Ausstoß (350 Gramm pro Kilometer) ist der mutmaßlich gepanzerte 7er-BMW des Ministerpräsidenten. Aber mal ehrlich: Eine echte Alternative dazu hat ein Markus Söder doch gar nicht - auch wenn er als Politiker in einer Vorbildfunktion ist. Reine Elektroautos wie ein BMW i3 sind für Söder, der fast täglich hunderte Kilometer zurücklegt, kein fahrbarer Untersatz. Im Winter kommt Söder damit knapp 200 Kilometer weit - und darf dabei die Heizung nicht voll aufdrehen. Die Termine der Minister sind oft auch so eng getaktet, dass selbst die Zeit eines Schnellladevorgangs - falls es denn eine Ladesäule vor Ort gibt - zu kurz wäre, um die nächsten 100 Kilometer zurücklegen zu können. Und dann ist da auch noch die Größe der Elektroautos: Viele Modelle sind für ein mobiles Büro schlichtweg zu klein. Was also machen? Der Umwelt wäre viel mehr geholfen, wenn Elektroautos endlich für den Normalverbraucher erschwinglich werden würden. Die Politik muss dazu ihre Hausaufgaben machen und Förderungen auf den Weg bringen, die den Bürgern den Kauf eines Neuwagens schmackhaft machen. Dann würde die Elektromobilität Einzug halten - und die schwarzen Diesel-Limousinen würden von selbst out werden.
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