Drei Jahre Rohingya-Krise: Vergessenes Flüchtlingsdrama geht weiter
Bonn (ots)
Am 25. August 2017 begann der letzte große Exodus der Rohingya, einer ethnischen und religiösen Minderheit aus Myanmar. Mehr als 711.000 Kinder, Frauen und Männer flohen vor der Gewalteskalation in Myanmar ins benachbarte Bangladesch. Die meisten von ihnen kamen in den ersten drei Monaten nach Ausbruch der Krise an. Die Fluchtbewegung der Rohingya im Jahr 2017 gehört damit zu den größten und schnellsten der jüngeren Geschichte.
Fast alle Neuankömmlinge in Bangladesch fanden Schutz und Sicherheit in den Siedlungen Kutupalong and Nayapara im Distrikt Cox's Bazar. Insgesamt 860.000 Rohingya-Flüchtlinge wurden seitdem in dieser Region registriert. In Kutupalong entstand das größte Flüchtlingscamp der Welt, mehr als 600.000 Menschen leben hier unter extrem schwierig Bedingungen - in einer Region, die von Monsun, Überschwemmungen und Erdrutschen bedroht wird. Seit Ausbruch der Krise erhalten die Rohingya in Cox's Bazar lebensrettende Hilfe vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR).
"Alleine kann Bangladesch aber die Herausforderungen nicht meistern und braucht jetzt verstärkt internationale Unterstützung. Wir dürfen die Rohingya nicht vergessen. Nach drei Jahren Vertreibung ist die Zukunft der Rohingya weiterhin offen, an eine baldige Rückkehr nach Myanmar ist nicht zu denken", sagt Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UNHCR.
Aktuelle UNHCR-Hilfe für Rohingya in Bangladesch
Aufgrund von COVID-19 wird derzeit die humanitäre Hilfe für die Rohingya noch erschwert. Um Abhilfe zu schaffen betreibt der UNHCR zwei Corona-Behandlungszentren, die sowohl den Rohingya als auch der Gastbevölkerung zugutekommen und unterstützt zudem eine Intensivstation im Distriktkrankenhaus in Cox's Bazar.
Hilfe für Mosun-Opfer: Im Juni und Juli dieses Jahr versorgte der UNHCR außerdem mehr als 7.700 Haushalte mit Hilfsgütern, Plastikplanen und Reparaturmaterialien, um ihre beschädigten und eingestürzten Unterkünfte wieder aufbauen zu können.
"Auch wenn die Krise der Rohingya aus den Schlagzeilen verschwunden ist, bleibt der Hilfsbedarf nach wie vor riesig. Bangladesch gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Dennoch hat das Land eine große Hilfsbereitschaft bewiesen, als es in kürzester Zeit Hunderttausende Flüchtlinge aufnahm", so Ruhenstroth-Bauer.
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