Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen, 25.11.
Frauen in Afghanistan: Ausschluss vom öffentlichen Leben
Bonn (ots)
Weltweit werden Frauen und Mädchen Menschenrechte und Grundfreiheiten vorenthalten. Sie werden Opfer von körperlichem und seelischem Missbrauch, von häuslicher Gewalt bis hin zu Vergewaltigungen als Kriegsstrategie. Aufgrund ihrer prekären Situation sind besonders Frauen auf der Flucht gefährdet. Auf ihre Notlage macht die UNO-Flüchtlingshilfe zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen aufmerksam.
"Frauen und Mädchen sind größten Risiken ausgesetzt, wenn sie aus ihrem schützenden Umfeld gerissen werden. Frauen fliehen selten alleine. Sondern oft tragen sie zusätzlich Verantwortung für Kinder, Ältere oder auch Kranke. Die internationale Gemeinschaft muss handeln und für Sicherheit und Einhaltung elementarer Rechte sorgen", fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.
Afghanistan: Restriktive Maßnahmen gegen Frauen
Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich die Lage der Frauen und Mädchen in Afghanistan kontinuierlich verschlechtert. Restriktive Maßnahmen schließen sie systematisch vom gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben aus. Bewegungsfreiheit und Berufswahl wurden ebenso eingeschränkt wie der Besuch von weiterführenden Schulen für Mädchen. Eine gemeinsame Studie von UNHCR, UN Women und Women Count ("Afghanistan crisis update: Women and girls in displacement") geht davon aus, dass gegenwärtig mehr als zwei Millionen Mädchen im Alter zwischen 10 und 14 und 1,8 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren von der Schließung weiterführender Schulen betroffen sind.
UNHCR: Unterstützung für afghanische Frauen
Trotz der schwierigen politischen Situation ist der UNHCR weiterhin in Afghanistan im Einsatz, unterstützt Frauen und Mädchen auf vielen Wegen: durch Bildungseinrichtungen mit Computerklassen und beruflichen Schulungen. Daneben bietet der UNHCR für Frauen landesweit Existenzgründungsprojekte an, zum Beispiel für mobile Bäckereien oder Schneidereien, um Perspektiven für frauengeführte Haushalte zu schaffen.
Hilfe, um den Winter zu überstehen
Der kommende Winter wird eine weitere extreme Herausforderung für afghanische Frauen und ihre Familien - in einem Land, wo in einigen Regionen die Temperaturen unter minus 25 Grad fallen können. Der UNHCR hat daher begonnen, rund 56.000 Haushalte (fast 400.000 Personen) zu versorgen und 22.000 Familien (154.000 Personen) mit Bargeld zu unterstützen, damit sie ihren eigenen Bedarf decken können. Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR, unterstützt dessen Nothilfe mit ihrer Winterkampagne - in Afghanistan und anderen Ländern.
Mehr zur Winterkampagne unter:
www.uno-fluechtlingshilfe.de/spenden-schutz
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