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UNO-Flüchtlingshilfe e.V.

Internationaler Frauentag, 8. März
Sexualisierte Gewalt erreicht erschreckendes Ausmaß

Bonn (ots)

In Situationen von Flucht und Verfolgung haben Frauen oft nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu grundlegenden Rechten wie Sicherheit, Gesundheit und Bildung. Zudem ist die Gefahr groß, Opfer von sexueller Gewalt zu werden. Diese wird häufig gezielt als Kriegswaffe eingesetzt. Anlässlich des Internationalen Frauentages ruft die UNO-Flüchtlingshilfe daher zu verstärkten Schutzmaßnahmen für geflüchtete Frauen auf.

"Frauen und Mädchen sind größten Risiken ausgesetzt, wenn sie aus ihrem schützenden Umfeld gerissen werden. In vielen abgelegenen Regionen sind sie von humanitärer Hilfe abgeschnitten, ohne Rechte und werden leicht Opfer von sexuellem Missbrauch. Wir dürfen nicht tatenlos zusehen und müssen dringend für Schutzräume und die Einhaltung elementarer Rechte für Frauen sorgen", fordert Dr. Ricarda Brandts, Vorsitzende der UNO-Flüchtlingshilfe.

Steigerung um 50 Prozent
Aktuelle Studien der Vereinten Nationen belegen eine erschreckende Entwicklung bezüglich geschlechtsspezifischer Gewalt in Konfliktsituationen ("5th Annual Report of the Secretary-General on Conflict-Related Sexual Violence"). Demnach gab es 2024 eine Steigerung von 50 Prozent bei sexuellem Missbrauch gegenüber dem Vorjahr. Bei 95 Prozent der belegten Fälle handelt es sich um Mädchen und Frauen. Die Dunkelziffer wird weitaus höher eingeschätzt, weil zahlreiche Missbrauchs- und Vergewaltigungsfälle nicht angezeigt werden.
DR Kongo: Vergewaltigung als Kriegsstrategie
Die ohnehin katastrophale humanitäre Situation in der Demokratische Republik (DR) Kongo hat derzeit eine alarmierende Dimension erreicht. Schon vor der aktuellen Gewalteskalation waren dort mehr als 21 Millionen Menschen von Hilfsleistungen abhängig. Fast sieben Millionen Kongolesinnen und Kongolesen sind Vertriebene im eigenen Land. Geschlechtsspezifische Gewalt ist weit verbreitet und wird von den Konfliktparteien systematisch als Kriegswaffe in einem noch nie dagewesenen Ausmaß ausgeübt. In der Provinz Nord-Kivu gab es bereits in der ersten Hälfte von 2024 deutlich mehr Vorfälle (63 Prozent davon Vergewaltigungen) als im gesamten Jahr davor.
Einsatz von UNHCR und UNO-Flüchtlingshilfe

In der DR Kongo und vielen anderen Ländern schützt und unterstützt das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) Frauen und Mädchen mit vielen Programmen: Darunter sind Präventionsprojekte, um geschlechtsspezifische Gewalt und Frühverheiratung von Mädchen zu verhindern, psychologische Hilfe für Missbrauchsopfer sowie Bargeld-Zuwendungen für Haushalte, die von Frauen und Mädchen geführt werden. Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR, stellt für dessen Einsatz dringend benötigte Geldmittel bereit - u.a. für das weltweit umgesetzte Programm "Sexual and Gender Based Violence".

Mehr zum Thema Flüchtlingsfrauen unter:

https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/weltfrauentag

Pressekontakt:

Marius Tünte
Tel. 0228-90 90 86-47,
marius.tuente@uno-fluechtlingshilfe.de

Original-Content von: UNO-Flüchtlingshilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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