Anteil des Binnenschiffs im Hinterlandverkehr des Hafens verdoppeln
Elbschifffahrtstag 2008 fordert verlässliche Schifffahrtsverhältnisse auf der Elbe
Hamburg (ots)
An die Redaktionen in der Elberegion im Nachgang zum Elbschifffahrtstag 2008 am 28. November
In einer "Hamburger Erklärung" hat der Elbschifffahrtstag 2008 Bundestag und Bundesregierung aufgefordert, die zugesagten Maßnahmen zur Verbesserung der Schiffbarkeit auf der Mittel- und Oberelbe zeitgerecht umzusetzen und auch nach dem Jahr 2010 für stabile und verlässliche Schifffahrtsverhältnisse zu sorgen. Trotz der Erfolge der letzten Jahre spiele das Binnenschiff im Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens immer noch eine "Nebenrolle", kritisierte Handelskammer-Präses Frank Horch vor etwa 200 Teilnehmern beim Elbschifffahrtstag 2008, den der Verein zur Förderung des Elbstromgebietes e.V. in Kooperation mit der Handelskammer Hamburg, dem Unternehmensverband Hafen Hamburg e.V. und der Logistik-Initiative Hamburg organisiert hat. "Mindestens eine Verdoppelung der heutigen Transportmengen sollte möglich sein, dafür sind aber langfristig stabile Schifffahrtsverhältnisse auf der Mittel- und Oberelbe zwingend erforderlich", so der Präses in Anwesenheit von Karin Roth, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Wirtschaftssenator Axel Gedaschko und Vojtech Kocourek, Stellv. Minister für Verkehr der Tschechischen Republik.
"Es gibt Beispiele, die zeigen, dass sich die vergleichsweise längeren Transportzeiten mit dem Binnenschiff auch in internationale Logistikketten gut integrieren lassen", sagte Thomas Lütje, Geschäftsführer der HHLA Container Terminals GmbH und Vorsitzender des Vereins zur Förderung des Elbstromgebietes e.V., in der Handelskammer Hamburg. Insbesondere der internationale Warentransport über See, der trotz der aktuellen Verlangsamung langfristig weiterhin mit großer Dynamik wachsen werde, und die hohe Auslastung der Straßen- und Schienenwege machten alternative Logistikkonzepte unter Einbindung dieses Verkehrsträgers zwingend erforderlich. Auch ökologisch sei das Binnenschiff seiner Konkurrenz weit voraus.
Rüdiger Grigoleit, Vorsitzender des Deutschen Seeverladerkomitees im Bundesverband der Deutschen Industrie, plädierte dafür, Bahn, Straße und Binnenwasserstraßen nicht als Wettbewerber, sondern als ein Verkehrssystem anzusehen, "das es optimal zu nutzen gilt". Er bat "die betroffene Bevölkerung um Augenmaß", wenn neue Projekte wie die Anpassung der Elbtiefe in Mittel- und Oberelbe nötig würden. Angesichts des weiter wachsenden Verkehrsaufkommens warnte Grigoleit: "Es wird etwas passieren, wenn nichts geschieht!"
Die Elbschifffahrtstage finden seit den 1930er Jahren im zweijährigen Rhythmus in verschiedenen Städten entlang der Elbe statt. Es werden aktuelle Themen zur Entwicklung der Elbeschifffahrt unter Beteiligung von Vertretern aus Wirtschaft und Politik diskutiert. Veranstalter ist der Verein zur Förderung des Elbstromgebietes e.V..
Bis Ende August sind im Zeitraum von zwölf Monaten knapp 120.000 Standardcontainer auf "nassem Wege" ins Hinterland des Hamburger Hafens transportiert worden - ein Plus von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zu Rotterdam, wo Binnenschiffe 30 Prozent der Container im Hinterlandverkehr transportierten, liegt die Quote in Hamburg jedoch nur bei etwa 2 Prozent.
Fotos: http://www.presseportal.de/go2/Elbschifffahrtstag2008
Erklärung: http://www.elbstromverein.de/downloads/Hamburger_Erklaerung.pdf
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