Auch Autos brauchen Bewegung
Wiesbaden (ots)
Leere Batterien, platte Reifen, festgerostete Bremsen: Durch Homeoffice oder Urlaub stehen Autos oft wochenlang am Straßenrand. Diese "Bewegungslosigkeit" kann Schäden verursachen - und das Fahrzeug sogar komplett außer Gefecht setzen, warnt das Infocenter der R+V Versicherung.
Der häufigste Defekt durch lange Standzeiten ist eine leere Autobatterie. "Es kann sein, dass sich das Auto bereits nach wenigen Tagen nicht mehr starten lässt - unabhängig davon, ob es in der Garage oder im Freien steht", sagt Rico Kretschmer, Abteilungsleiter Schadenmanagement bei der R+V Versicherung. Auch die Bremsen mögen lange Standzeiten nicht. "Im schlimmsten Fall kann Flugrost die Bremswirkung so stark beeinträchtigen, dass die Bremsscheiben ausgetauscht werden müssen", so Kretschmer weiter.
Der Experte rät deshalb, das Auto nach Möglichkeit regelmäßig zu bewegen. "Einmal pro Woche ist sicherlich ideal, einmal pro Monat sollte es mindestens sein." Wichtig: Das bringt nur etwas, wenn das Auto dabei nicht nur einmal um den Block fährt. "Eine kurze Strecke richtet mehr Schaden an als sie nützt", erklärt R+V-Experte Kretschmer. "Der Motor muss auf jeden Fall Betriebstemperatur erreicht haben. Und auch die Batterie nimmt Schaden, wenn das Fahrzeug nur auf kurzen Strecken bewegt wird. Hat das Auto länger gestanden, sollte es mindestens eine dreiviertel Stunde gefahren werden."
Stehen schädigt Reifen
Da die Luft mit der Zeit entweicht, drohen bei längeren Standzeiten ernsthafte Reifenschäden. Wer sein Auto längere Zeit stehen lassen will, sollte daher den Reifendruck vorsichtshalber erhöhen. Zusätzlich ist es ratsam, das Auto von Zeit zu Zeit anders hinzustellen. So wird nicht immer der gleiche Teil des Gummis belastet.
Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Standzeit und je trockener der Stellplatz desto besser ist das für das Auto. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, den Wagen in einer Garage abzustellen. "Auf einem Parkplatz im Freien sollte das Fahrzeug möglichst geschützt stehen", rät Rico Kretschmer. Wird es beispielsweise unter Bäumen geparkt, können Vogelkot, Blütenstaub, Baumharz, abgebrochene Äste oder herabfallende Kastanien den Wagen beschädigen. Auf viel befahrenen Straßen drohen im Winter Schäden durch Salz und Streusplitt.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Es ist ratsam, ein Auto auf eine längere Standzeit vorzubereiten. Dazu gehört beispielsweise auch ein trockener Innenraum. Allein durch eine feuchte Fußmatte kann sich schnell Schimmel bilden.
- Eine Abdeckfolie mit Belüftungsfunktion schützt das Auto im Freien vor Lackschäden.
- Wer auf der Straße parkt, sollte insbesondere in der Stadt ab und an schauen, ob ein Halteverbot eingerichtet wurde, etwa wegen eines Umzugs oder wegen Bauarbeiten. Denn dann kann das Auto abgeschleppt werden.
- Steht das Auto im Freien, sind Marderbisse möglich. Die ersten Hinweise auf einen Marderbesuch sind Uringeruch oder Nahrungsreste in der Nähe des Autos.
- Bei einem Gebrauchtwagenkauf sollten Käufer fragen, ob das Auto längere Zeit stillstand und auf mögliche Standschäden achten.
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