Prost Neujahr: Für Kids ist Alkohol reines Gift
Wiesbaden (ots)
Auch im zweiten Corona-Jahr finden viele Silvesterpartys zu Hause statt - und oft kommen zum Jahreswechsel Cocktails oder Bowle auf den Tisch. Damit sich kleine Kinder nicht an den Alkoholresten vergiften, sollten Eltern vor dem Schlafengehen unbedingt das Gröbste aufräumen, rät das Infocenter der R+V Versicherung.
Am Neujahrsmorgen sind Kinder oft als erste wach. "Wenn sie dann neugierig an halbvollen Cocktailgläsern nippen oder die Reste der süßen Bowle probieren, können sie sich schwere Vergiftungen zuziehen", warnt Friederike Kaiser, Beratungsärztin bei der R+V Krankenversicherung. Der Grund dafür: Kinder reagieren auf Alkohol deutlich empfindlicher als Erwachsene. "Ein halbes Schnapsglas Cognac löst bei Zweijährigen bereits schwere Vergiftungserscheinungen aus", erklärt R+V-Expertin Kaiser. Das Kind kann plötzlich bewusstlos werden oder im schlimmsten Fall an Atemlähmung sterben. Besondere Vorsicht ist auch bei Früchten aus Bowlen oder Rumtöpfen geboten. "Die sind süß und schmecken nicht so intensiv nach Alkohol. Die Kinder essen davon also unter Umständen mehr."
Wenn ein Kind Alkohol zu sich genommen hat, können die Eltern Saft mit Zucker als Erste-Hilfe-Maßnahme geben und Erbrechen auslösen, um den noch nicht aufgenommenen Alkohol aus dem Magen zu entfernen. Auf keinen Fall darf jedoch ein bewusstloses Kind zum Erbrechen gebracht werden. "Es könnte davon ersticken. Ist das Kind nicht mehr ansprechbar, sollten Eltern sofort den Notarzt rufen - es besteht Lebensgefahr", so Kaiser.
Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
- Neben Alkohol verursacht auch Nikotin schwere Vergiftungen. Schon das Gift einer einzigen Zigarette kann für Einjährige tödlich sein. Eltern sollten einen Aschenbecher mit Zigarettenkippen deshalb nie in der Wohnung oder auf dem Balkon stehen lassen.
- Wenn ein Kind trotz aller Vorsicht Zigaretten heruntergeschluckt hat, sollten Eltern sofort die zuständige Giftnotrufzentrale oder den Notarzt anrufen. Mit etwas Wasser zerstoßene Kohletabletten dienen als Erste-Hilfe-Maßnahme.
- Vor allem für Kinder unter sechs Jahren stellen Vergiftungen ein großes Risiko dar: 90 Prozent der kindlichen Vergiftungsunfälle betreffen diese Altersgruppe.
- Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bietet Eltern eine App rund um das Thema Vergiftungsunfälle bei Kindern an. Darin finden sie beispielsweise Erste-Hilfe-Maßnahmen für unterwegs und Informationen über Vergiftungsrisiken. Zudem ist direkt aus der App ein Anruf bei einem der neun Giftinformationszentren (GIZ) möglich.
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