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Greenpeace e.V.

Wasserwand gegen japanische Walfänger
Greenpeace-Aktivisten behindern illegalen Walfang im Südpolarmeer

Südpolarmeer/Hamburg (ots)

Aktivisten des Greenpeace-Eisbrechers
Arctic Sunrise verhinderten heute Mittag mit einer acht Meter hohen
Wasserwand den Abschuß weiterer Wale im Südpolarmeer. Mit einer
Wasserpumpe, die sie am Bug eines Schlauchbootes montierten, sprühten
sie die Wasserfontaine unmittelbar vor die Harpunen des japanischen
Walfangschiffes Toshi Maru Nr. 25 und versperrten den Walfängern
dadurch für mehrere Stunden die Sicht auf die Wale.
Auch gestern gelang es acht Aktivisten aus den USA, Argentinien,
Spanien, den Niederlanden und Australien, das Verladen gefangener
Wale von zwei Fangschiffen auf das Fabrikschiff Nisshin Maru zu
behindern. Da die Fangschiffe nur eine begrenzte Anzahl harpunierter
Wale gleichzeitig laden können, kann das Erlegen weiterer
Meeressäuger dadurch effektiv aufgehalten werden. Seit 20. Dezember
haben Greenpeace-Aktivisten die japanische Walfangflotte laufend bei
ihrer illegalen Jagd behindert.
Japan und Norwegen unternehmen in diesem Jahr starke
Anstrengungen, das internationale Handelsverbot für Walfleisch zu
kippen. Entsprechende Anträge haben sie bereits im November beim
Sekretariat der "Konvention zum Handel mit bedrohten Arten" (CITES)
eingereicht. Auf der nächsten CITES-Artenschutz-Konferenz vom 11. bis
20. April 2000 in Nairobi wird über diese Anträge entschieden.
"Hinter verschlossenen Türen versuchen japanische Lobbyisten
derzeit, die erforderliche Dreiviertel-Mehrheit der Vertragsstaaten
auf ihre Seite zu ziehen", sagt Dr. Ralf Sonntag, Meeresexperte bei
Greenpeace. "Die bestehenden Übereinkommen dürfen keinesfalls
aufgeweicht werden. Sonst würde ein weltweites Massaker wie in den
60er und 70er Jahren wieder beginnen. Bundesaußenminister Fischer muß
sich nachdrücklich für die Beibehaltung des Handelsverbots für
Walfleisch und für ein Ende des illegalen Walfangs einsetzen",
fordert Sonntag.
Die Internationale Walfangkommission (IWC) hat das Südpolarmeer
1994 zum Walschutzgebiet erklärt, in dem kommerzieller Walfang
seither verboten ist. Dennoch will Japan in der diesjährigen
Walfangsaison 440 Minkewale unter dem Vorwand wissenschaftlicher
Forschungen töten. "Jeder weiß, dass das illegal geschieht und nichts
mit Wissenschaft zu tun hat", so Sonntag. Die IWC hat Japan schon
mehrfach aufgefordert, den Walfang in den antarktischen Gewässern zu
stoppen.
Die japanische Walfangflotte besteht aus dem Fabrikschiff Nisshin
Maru, drei Fangschiffen und einem Suchschiff. An Bord des 126 Meter
langen Fabrikschiffes mit einer Besatzung von 112 Mann werden die
Wale zerlegt und vollständig für die Lieferung an Grosshändler
verarbeitet. Das produzierte Walfleisch wird auf dem offenen Markt in
Japan verkauft.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Ralf Sonntag,
Greenpeace-Meeresexperte, Tel. 0171 - 8780 - 818 oder Carmen Ulmen,
Pressesprecherin, Tel. 0171 - 8780 - 840. Fotos und Beta-SP-Material
der heutigen und gestrigen Aktionen sind voraussichtlich im Laufe des
Nachmittags über die Agenturen verfügbar.
Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340 
Fax 040 / 306 18 - 130  
presse@greenpeace.de
www.greenpeace.de
Anschrift
Greenpeace e.V. 
Große Elbstr. 39
22767 Hamburg
Zweigbüro Berlin
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Tel. 030 / 30 88 99-0
Fax 030 / 30 88 99-30

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