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Deutsche Zeitungsverlage drucken auf Papier aus Urwaldzerstörung
Neuer Greenpeace-Report - Kahlschlag verschärft Klimawandel

Hamburg (ots)

Ein heute von Greenpeace veröffentlichter Report
belegt, dass auch deutsche Zeitungen und Zeitschriften auf Papier aus
kanadischer Urwaldzerstörung gedruckt werden. In Deutschland beziehen
die WAZ-Mediengruppe, der Axel Springer Verlag, der DuMont Verlag und
die Holtzbrinck Verlagsgruppe Papier von Firmen, die in Kanada Urwald
kahl schlagen. Deutschland importierte im Jahr 2005 über 600.000 
Tonnen Papier und Zellstoff aus Kanada. Der Kahlschlag verschärft 
auch den Klimawandel. Nach dem letzten Bericht des Weltklimarates 
IPCC gehen bis zu 25 Prozent der Treibhausgas-Emissionen auf die 
weltweite Zerstörung der Wälder zurück.
"Wenn der Klimawandel gebremst werden soll, müssen wir die letzten
Urwälder der Erde sofort schützen", sagt Oliver Salge, Waldexperte 
von Greenpeace. "Die Zeitungsverlage in Deutschland und anderen 
europäischen Ländern müssen ihre kanadischen Lieferanten anweisen, 
den Kahlschlag zu beenden. Sonst sind der Klimawandel und das große 
Artensterben kaum aufzuhalten."
Kanadas Urwald speichert 47,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Das 
entspricht dem siebenfachen jährlichen Ausstoß an Kohlenstoff durch 
die Verbrennung fossiler Energieträger weltweit. Wird der Urwald 
abgeholzt, entweichen Kohlendioxid und andere Treibhausgase aus dem 
Boden in die Atmosphäre.
Der Greenpeace-Report konzentriert sich auf die beiden kanadischen
Provinzen Ontario und Quebec, in denen die Firmen 
Abitibi-Consolidated, Bowater und Kruger seit Jahren große Urwälder 
kahl schlagen. Zwei Drittel des Urwaldes, den die drei Firmen 
ausbeuten, sind bereits komplett zerstört oder stark verwüstet. Die 
betroffene Fläche entspricht zwei Dritteln der Bundesrepublik. 
Abnehmer des kanadischen Zellstoffes ist auch der Papierhersteller 
Stora Enso in Deutschland, einer der bekanntesten Verarbeiter von 
Urwald.
Der boreale Urwald Kanadas formt zusammen mit den Wäldern 
Skandinaviens, Russlands und Alaskas das größte Waldökosystem der 
Nordhalbkugel. Zahlreiche Vögel und Säugetiere sind auf intakten 
Urwald in Kanada angewiesen, wie etwa der Bär, der Wolf und das 
Karibu. Wissenschaftler befürchten, dass das Karibu, das die 
25-Cent-Münze Kanadas prägt, ohne den Schutz des Urwaldes in einigen 
Jahrzehnten regional ausgestorben sein wird.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel. 
040-30618-336 oder 0171-6035 531, und Pressesprecherin Simone Miller,
Tel. 040-30618-343. Fotos des kanadischen Urwaldes finden Sie unter 
www.greenpeacefoto.de. Den Report "Consuming Canada's Boreal Forst - 
The chain of destruction from logging companies to consumers" (60 S.)
und eine dreiseitige deutsche Zusammenfassung sind unter 
www.greenpeace.de/kanada erhältlich.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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