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Greenpeace-Aktion gegen Klimakompromiss
Bundesregierung soll keine weiteren Kohlekraftwerke genehmigen

Berlin (ots)

Eine 25 Meter lange Eisskulptur bauen 40
Greenpeace-Aktivisten gerade in der Nähe des Bundeskanzleramtes auf 
dem Kapelleufer in Berlin auf, zeitgleich zur Pressekonferenz der 
Bundesregierung zu den Ergebnissen der Kabinettsklausur in Meseberg. 
32 Eisblöcke bilden den Satz "Klimaschutz kennt keine Kompromisse". 
Mit dem beschlossenen Klimaschutzpaket ist das Ziel, 40 Prozent der 
Treibhausgase bis 2020 einzusparen, nicht mehr zu erreichen. 
Greenpeace fordert daher von Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, 
konsequentere Maßnahmen durchzusetzen, damit das Ziel erreicht wird. 
Zudem muss auf den Bau neuer Kohlekraftwerke verzichtet werden. Bis 
zum Jahr 2012 ist in Deutschland der Bau von 26 Kohlekraftwerken 
geplant, die jährlich 140 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen werden.
"Die Gletscher schmelzen, die Wetterextreme nehmen zu, die 
Bundesregierung kann sich nur auf einen unzureichenden Kompromiss 
einigen. Glaubwürdiger Klimaschutz sieht anders aus", sagt 
Klimaexperte Karsten Smid. "Wenn sie den internationalen Klimaschutz 
voranbringen will, muss sie beweisen, dass sie ihn auch in 
Deutschland durchsetzen kann. Die Politik mag Kompromisse brauchen, 
aber das Klima wird mit Kompromissen zu Grunde gehen."
In einer Analyse im Auftrag von Greenpeace kam die Ecofys GmbH in 
Nürnberg zu dem Ergebnis, dass die Bundesregierung mit den geplanten 
Maßnahmen nur höchstens 180 bis 215 Millionen Tonnen CO2 einsparen 
kann. Für die Verringerung des Ausstoßes um 40 Prozent muss die 
Belastung bis zum Jahr 2020 aber ab 2007 um 260 Millionen Tonnen 
verringert werden.
Besonders der überdimensionierte Neubau von Kohlekraftwerken 
widerspricht einer überzeugenden Klimapolitik. "Diese Kraftwerke sind
riesige Kohlendioxidschleudern und somit Gift fürs Klima. Hier kann 
die Regierung beweisen, dass sie entschlossen ist, gegen Klimakiller 
vorzugehen", erklärt Smid.
Ein überzeugender Klimaschutzplan für Deutschland ist auch 
notwendig, um die internationalen Verhandlungen voran zu treiben. 
Angela Merkel hat in Meseberg die Chance verpasst, den Grundstein für
eine erfolgreiche internationale Klimakonferenz zu legen, die im 
Dezember in Bali stattfinden wird. Nur wenn die Industriestaaten 
überzeugenden Klimaschutz betreiben, können sie die verlorene 
Glaubwürdigkeit gegenüber den Entwicklungsländern wiedererlangen. 
"Deutschland muss eine aktive Vorreiterrolle beim Klimaschutz 
übernehmen", sagt Karsten Smid.
Achtung Redaktionen:  Rückfragen bitte an Karsten Smid, Tel. 
0171-8780 821, oder Pressesprecher Patric Salize, Tel. 0171-6035 532.
Die Analyse von Ecofys (12 S.) finden Sie   im Internet: 
www.greenpeace.de. Fotos erhalten Sie unter 040-30617-376/-377, 
Videomaterial unter 0173-6088 620.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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