Nuxalk-Indianer schenken Greenpeace Stammes-Totem
Feierliche Aufstellung des Totempfahls am Hamburger Elbufer
Hamburg (ots)
Feststimmung bei Greenpeace: Zwei Häuptlinge vom Stamm der Nuxalk aus British Columbia (Kanada) überreichen Greenpeace heute ein ganz besonderes Geschenk - einen kunstvoll geschnitzten Totempfahl. Das sechs Meter hohe Totem, aus einer 600 Jahre alten kanadischen Rot-Zeder geschnitzt, wird am Elbufer nahe der Greenpeace-Zentrale in einer feierlichen Zeremonie aufgestellt. Es ist ein Mahnmal gegen die Zerstörung des kanadischen Regenwaldes und ein Zeichen der tiefen Verbundenheit zwischen Greenpeace und den Nuxalk.
"Totempfähle wie diese sind unserem Volk heilig", sagt der oberste traditionelle Häuptling der Nuxalk, Nuximlayc. "Er erzählt die Geschichte unseres Stammes und symbolisiert unsere Verbindung mit der Erde. Wenn wir ein Totem schnitzen, so nehmen wir einen einzelnen Baum aus dem Wald, aber die Forstkonzerne schlagen bedenkenlos ganze Wälder kahl. Wir werden weiterhin mit Greenpeace zusammen arbeiten, um den Kahlschlag und das Sterben der Wälder in unserem Gebiet zu beenden", erklärt der Häuptling.
Im August 1999 schnitzten zwei Nuxalk-Indianer auf einer Greenpeace-Tour durch fünfzehn deutsche Städte diesen Totempfahl. Mit der "Totem-Tour" wollte Greenpeace gemeinsam mit den Nuxalk-Indianern auf die dramatische Bedrohung des Regenwaldes an der Westküste Kanadas aufmerksam machen.
Die Nuxalk-Indianer und Greenpeace kämpfen seit Jahren um ein Schutz-Abkommen und eine verantwortungsvolle ökologische Forstwirtschaft für die letzten, unberührten Täler des kanadischen Regenwaldes. Die wenigen von der Holzindustrie verschont gebliebenen Gebiete sind von besonderer ökologischer Bedeutung: Sie sind einer der letzten intakten Lebensräume von Grizzlybären, Wölfen, Seeadlern und vielen Lachsarten, die wiederum die Lebensgrundlage der meisten Indianerstämme dieser Region sind.
"Trotz aller Ankündigungen der Holzkonzerne und der Provinzregierung ist dieses Schutz- Abkommen immer noch nicht erreicht. Viele Gebiete sind weiterhin akut bedroht", sagt Greenpeace-Waldexperte Dr. Thomas Henningsen. Sogar vor heiligen Orten der Nuxalk wird bislang nicht halt gemacht. 20 Prozent der deutschen Zellstoffimporte im Wert von jährlich rund 700 Millionen DM kommen aus Kanada, das meiste davon aus British Columbia. In dem weltweit einzigartigen Regenwald an Kanadas Westküste werden Jahrtausende alte Bäume gefällt, um als Zeitschriftenpapier, Hochglanz-Werbebroschüren oder Zusatz in Farben zu enden - trotz möglicher Alternativen.
Der Totempfahl der Nuxalk-Indianer hat ab heute seinen festen Platz am künftigen Elbwanderweg.
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