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Schmutzige Portfolios! - Greenpeace-Ranking der Pestizid-Industrie
Pestizide des Bayer-Konzerns belasten Mensch und Umwelt am stärksten

Brüssel/Hamburg (ots)

Die Pestizide des deutschen Chemiemultis
Bayer gefährden im internationalen Konzern-Vergleich die menschliche 
Gesundheit und Umwelt am stärksten. Zu diesem Ergebnis kommt der 
heute veröffentlichte Greenpeace-Report "Die schmutzigen Portfolios 
der Pestizid-Industrie". Bayer folgen im Greenpeace-Ranking die 
Unternehmen Syngenta (Schweiz), Monsanto (USA), BASF (Deutschland) 
und Dow Chemical (USA).
Im Report vergleicht Greenpeace erstmals die 
Pestizid-Verkaufsprogramme der fünf weltweit führenden 
Agrochemie-Konzerne, die 75 Prozent des Weltmarktes abdecken, auf 
Basis von Umwelt- und Gesundheitkriterien. 243 (46 Prozent) der 512 
weltweit von den Konzernen verkauften Pestizide gefährden danach 
Mensch und Natur besonders stark. Derzeit verhandelt die EU ein neues
Zulassungsrecht für Pestizide - eine Chance, die es nur alle 10 bis 
15 Jahre gibt. Gegen wichtige Verbesserungen  sträuben sich aber der 
deutsche Landwirtschaftsminster Horst Seehofer (CSU) und weitere 
Agrarminister.
"Unser Ranking zeigt, wie giftig die Geschäfte der führenden 
Agrochemie-Konzerne noch immer sind", sagt Greenpeace-Chemieexperte 
Manfred Krautter. "Um unsere Gesundheit zu schützen und den Verlust 
von Tier- und Pflanzenarten einzudämmen, müssen die Politiker jetzt 
das EU-Pestizidrecht verschärfen. Spritzmittel, die Krebs erregen, 
das Erbgut verändern, die Fortpflanzung, das Hormon- oder 
Nervensystem schädigen können, dürfen nicht mehr zugelassen werden. 
Pestizide, die Bienen oder das Leben in Gewässern schädigen, müssen 
vom Markt verbannt werden. Bisher will die Chemieindustrie mit ihrer 
geballten Lobbymacht selbst für solche Gifte die Zulassung 
durchsetzen."
Im Schnitt stecken 46 Prozent besonders kritische Stoffe in den 
Pestizid-Portfolios der Multis. Für den Umwelt- und Gesundheitsschutz
auch problematisch: Für 16 Prozent der verkauften Pestizid-Wirkstoffe
gibt es nur unzureichende öffentliche Informationen über 
Giftwirkungen. Und mögliche Pestizid-Rückstände in Lebensmitteln 
können bei 42 Prozent der Stoffe selbst die besten EU-Labors mit den 
heute eingesetzten Routineverfahren nicht nachweisen.
"Pestizide finden sich in der Umwelt, in Lebensmitteln, die wir 
essen und in unseren eigenen Körpern. Das ist eine tickende Zeitbombe
für unsere Gesundheit sowie für viele bedrohte Tier- und 
Pflanzenarten", erklärt Krautter. Das Portfolio mit dem höchsten 
Anteil von für Mensch und Umwelt besonders schädlichen Spritzmitteln 
weist mit 60 Prozent der US-Agrarkonzern Monsanto auf. Da er den 
geringsten Marktanteil der fünf Konzerne hat, nimmt Monsanto in der 
Gesamtwertung jedoch einen mitteleren Platz ein. In der Gesamtwertung
des Rankings werden neben schädigenden Eigenschaften auch die 
verkauften Pestizidmengen berücksichtigt.
In das aktuelle Ranking gingen die Daten der im Januar und Februar
2008 veröffentlichten Greenpeace-Studien "Schwarze Liste der 
Pestizide" und "Grenzen der Pestizidanalytik" ein. Alle fünf Konzerne
hatten Anfragen von Greenpeace nach den von ihnen weltweit verkauften
Pestizidwirkstoffen abgewiesen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Manfred Krautter, Tel. 
0171-8780 810, und den Studienautor Oliver Worm, Tel. 0171-8780-822. 
Den Report und Infografiken finden Sie auf www.greenpeace.eu und 
www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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