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Greenpeace: Ölplattformen belasten Nordsee immer stärker
Bei Beobachtungsflügen große Ölteppiche entdeckt

Hamburg (ots)

, 1. 8. 2008 - Ölfirmen verschmutzen die Nordsee
im katastrophalen Ausmaß beim alltäglichen Betrieb ihrer 
Ölplattformen. Das ist das Ergebnis eines 
Greenpeace-Beobachtungsfluges entlang der dänischen, norwegischen und
englischen Küsten. Bei den 75 überflogenen Förder- und 
Bohrplattformen haben Greenpeace-Experten große Ölteppiche entdeckt. 
Jedes Jahr gelangen tausende Tonnen Öl in das Meer. Die schleichende 
Ölverseuchung, die von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen und von 
der Politik hingenommen wird, schädigt die Meeresumwelt so stark wie 
ein großes Tankerunglück.
"Die Plattformen stehen im Öl und nichts wird dagegen unternommen.
Das Schlimme ist, dass sie rund um die Uhr, jeden Tag Öl in die 
Nordsee einleiten", sagt Dr. Christian Bussau, Biologe bei 
Greenpeace.
Die Plattformen fördern ein Gemisch aus Öl, Gas und Wasser. Auf 
der Plattform wird das Wasser vom Öl getrennt und als sogenanntes 
Produktionswasser ins Meer geleitet. Das Abwasser darf maximal 40 
Gramm Öl pro Kubikmeter Wasser enthalten. Das Problem: Je länger die 
Lagerstätte ausgebeutet wird, desto mehr Wasser enthält das 
geförderte Öl und desto mehr Produktionswasser wird ins Meer 
geleitet. Dadurch steigt die Ölverschmutzung  immer stärker an. 
Greenpeace fordert die Regierungen der Anrainerstaaten der Nordsee 
auf, die Ölverschmutzung der Plattformen durch Produktionswasser 
sofort zu stoppen. Die Anlagen müssen regelmäßig kontrolliert werden 
und es muss harte Strafen für Ölsünder geben.
Die eingeleiteten Ölmengen betrugen laut OSPAR 
(Oslo-Paris-Kommission zum Schutz des Nordost-Atlantiks) 1984 rund 
1700 Tonnen, 1994 rund 6000 Tonnen und 2005 stiegen sie auf rund 
13.000 Tonnen an. Die Grenzwerte für Öl im Abwasser werden immer 
öfter überschritten.
Greenpeace-Mitarbeiter haben die Ölfördergebiete in der Nordsee 
Ende Juni überflogen und in den vergangenen Wochen das Bildmaterial 
ausgewertet. Ein Film des Überfluges ist im Internet zu sehen bei 
Greenpeace TV unter http://www.greenpeace.de. Greenpeace hat die 
stärksten Ölverschmutzungen festgestellt bei den dänischen 
Plattformen Tyra East und Gorm (Betreiber Maersk Öl und Gas AS), den 
norwegischen Plattformen Brage und Statfjord B (Statoil Hydro ASA) 
und den englischen Plattformen Dunlin (Fairfield Energy), Thistle 
(Lundin Petroleum AB), Ninian Central (Canadian Natural Resources 
Limited) sowie der Brent B Plattform von Shell.
Das Öl schädigt Meereslebewesen. Kleinste Mengen werden im 
Meerwasser verteilt und von den Organismen aufgenommen. Sie gelangen 
so in die Nahrungskette, wo sie sich als Schadstoffe in Würmern, 
Muscheln, Krebsen, Seesternen, Fischen, Seevögeln und Meeressäugern 
anreichern können. Dies kann zu Wachstums- und Entwicklungsstörungen 
führen. Über die Nahrungskette können die Schadstoffe schließlich 
auch zum Menschen gelangen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dr. Christian Bussau, 
Tel. 0171-8780 805, und Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 
778. Fotos der Plattformen und der Ölverschmutzungen erhalten Sie 
unter 040-30618-376. BetaSP-Material unter 040-30618-375. Internet: 
www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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