UNITED POISONS OF BENNETON AND PAMPERS!
Greenpeace findet Hormongift TBT in Babywindeln
Berlin (ots)
Greenpeace hat das Hormongift TBT (Tributylzinn) in verschiedenen Babywindeln, die in Deutschland verkauft werden, gefunden. Windeln der Marke "Pampers Baby Dry" von Procter & Gamble, "Fixies Ultra Dry" von der Paul Hartmann AG und "United Colors of Benetton Junior unisex" von LedysanSpa sind mit TBT und anderen giftigen Organozinn-Verbindungen belastet. Dies belegen Untersuchungen, die im Auftrag von Greenpeace durchgeführt wurden.
Aus Protest überreichen Greenpeace-Aktivisten heute Vormittag beim Bundeswirtschaftsministerium in Berlin 500 Windeln. Auf einem Banner steht "Achtung TBT-Gift auch in Pampers!" Trotz der bekannten Gefährlichkeit von TBT gibt es in Deutschland noch immer kein nationales Verbot für die giftigen Organozinn-Verbindungen.
Die Belastung der Windeln reichte von 4,2 Mikrogramm (µg) TBT/kg in Benetton-Windeln über 4,7 µg TBT/kg (Fixies) bis hin zu 8,6 µg TBT/kg (Pampers). Außerdem fanden sich weitere Organozinn-Verbindungen wie Dibutylzinn (DBT) und Monobutylzinn (MBT). Die giftigen Chemikalien stammen aus einem Teil der Windel mit direktem Babyhautkontakt.
"TBT ist einer der giftigsten Stoffe, die jemals hergestellt wurden. Es kann über die Haut aufgenommen werden und vergiftet Umwelt und Menschen," sagt Greenpeace-Chemieexperte Thilo Maack. "Es ist unakzeptabel, diesen extrem giftigen Stoff in Babywindeln zu verwenden. Die Bundesregierung muss dieses Gift sofort für alle Verwendungsbereiche stoppen."
Das Umweltgift hat eine hormonähnliche Wirkung. TBT kann in geringsten Konzentrationen das Immunsystem des Menschen schädigen und sein Hormonsystem beeinträchtigen. Greenpeace fand im vergangenen Januar TBT in Speisefischen und konnte trotz Entwarnung der Textilhersteller im März TBT in Fußball-Trikots nachweisen. TBT wurde kürzlich auch in PVC-Böden gefunden.
In Deutschland produziert die Firma Witco in Bergkamen 80 Prozent der weltweit verwendeten TBT-Mengen. TBT tötet schon in kleinsten Mengen Algen oder Muscheln und wird deshalb in Schiffsfarben gegen den Bewuchs der Rümpfe eingesetzt. Greenpeace fordert seit Jahren die Chemie- und Schiffsindustrie auf, die Produktion und Anwendung zu verbieten. Für sämtliche Anwendungsbereiche der Organozinn-Verbindungen gibt es Alternativen.
Greenpeace untersucht zur Zeit weitere auf dem deutschen Markt erhältliche Windelmarken. Ergebnisse werden im Laufe der nächsten Woche erwartet.
Achtung Redaktionen: Rückfragen vor Ort bitte an Thilo Maack, Tel. 0171-8780-841, oder Dr. Thomas Henningsen, Tel. 0171-8780-830 sowie Pressesprecher Stefan Krug, Tel. 040-30618-344. Internet: www.greenpeace.de
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