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Neue Tests bestätigen: TBT-Gift in "Pampers"
Greenpeace fordert TBT-Stopp für alle Anwendungen

Hamburg (ots)

Neue Untersuchungen im Auftrag der
Umweltorganisation Greenpeace bestätigen, dass die "Pampers"- Windeln
des Herstellers Procter & Gamble mit dem Hormongift TBT
(Tributylzinn) belastet sind. Greenpeace hatte am vergangenen Freitag
TBT in verschiedenen in Deutschland verkauften Babywindeln gefunden.
Das Gift fand sich in "Pampers Baby Dry" von Procter & Gamble, in
"Fixies Ultra Dry" von der Paul Hartmann AG und in "United Colors of
Benetton Junior unisex" von LedysanSpa.
Bei der heute veröffentlichten Untersuchung sind einzelne
Bestandteile einer "Pampers Baby Dry mini" getestet worden. Die
Ergebnisse weisen auf eine Hauptbelastung in den Bündchen hin. Hier
wurden bis zu 38,4 Mikrogramm TBT/kg (pro Kilogramm) gemessen. Diese
Werte liegen weit über denen der Mischprobe aller Windelkomponenten
der ersten Untersuchungsreihe. Außerdem wurden die TBT- verwandten
Organozinn-Verbindungen DBT und MBT gefunden. Bezieht man diese mit
ein, ergibt sich eine Gesamtbelastung von 53,2 Mikrogramm
Organozinn/kg. Organozinn-Verbindungen sind auch im Innen- und
Außenfließ der Windel gefunden worden.
Diese Ergebnisse stehen im Widerspruch zu den Aussagen des
Herstellers Procter & Gamble, der am vergangenen Freitag mitteilte,
"Pampers" enthielten keine Organozinn-Verbindungen.
Greenpeace-Chemieexperte Thilo Maack dazu: "Die Reaktion von
Procter & Gamble macht den Skandal komplett. Anstatt alles zu
unternehmen, um die Gefahrenquelle ausfindig zu machen, spielt der
Konzern das Problem herunter." TBT gehört zur Gruppe der besonders
schädlichen Dauergifte. Es kann über die Haut aufgenommen werden. TBT
kann in geringsten Konzentrationen die Abwehrkräfte des Menschen
schwächen und sein Hormonsystem beeinträchtigen."
Greenpeace-Untersuchungen wiesen TBT im vergangenen Januar in
Speisefischen nach. Im März wurden Organozinn-Verbindungen - trotz
vorheriger Entwarnung der Textilhersteller - erneut in Trikots
gefunden. "Die Verwendung dieser giftigen Organozinn-Verbindungen
muss sofort verboten werden. Die Verantwortung dafür liegt bei der
Bundesregierung - die muss handeln ," sagt Maack.
Greenpeace untersucht zur Zeit weitere auf dem deutschen Markt
erhältliche Windelmarken. Ergebnisse werden im Laufe der Woche
erwartet.
In Deutschland produziert die Firma Witco in Bergkamen 80 Prozent
der weltweit verwendeten TBT- Mengen. TBT tötet schon in kleinsten
Mengen Algen oder Muscheln und wird deshalb in Schiffsfarben gegen
den Bewuchs der Rümpfe eingesetzt. Greenpeace fordert seit Jahren die
Chemie- und Schiffsindustrie auf, die Produktion und Anwendung zu
verbieten. Für alle Anwendungsbereiche der Organozinn-Verbindungen
gibt es Alternativen.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Thilo Maack unter
Tel.: 040-30618-359, Dr. Thomas Henningsen Tel.: 040-30618-358 oder
-314 oder Pressesprecherin Svenja Koch, Funktel.: 0171-87808-28 oder
Tel.: 040-30618-344. Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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