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Greenpeace e.V.

Protest vor japanischem Generalkonsulat in Hamburg
Greenpeace verlangt Freilassung von in Tokio inhaftierten Aktivisten

Hamburg (ots)

Greenpeace hat heute morgen vor dem japanischen
Generalkonsulat am Hamburger Rathausmarkt für die Freilassung ihrer
vier Aktivisten demonstriert, die seit neun Tagen in Tokio in
Untersuchungshaft sitzen. "Stoppt Dioxinvergiftung in Japan -
sofortige Freilassung unserer Aktivsten" war auf einem mitgebrachten
Transparent zu lesen, an einem Kran hing in rund zehn Meter Höhe ein
Metallkäfig mit zwei Aktivsten darin. Al Baker (GB), Marleen van
Poeck (Belgien), Clement Lam (Hong Kong) und Paul Schot (Niederlande)
hatten sich am 8. Mai vom Turm einer Tokioter Müllverbrennungsanlage
abgeseilt und ein Transparent mit der Aufschrift "Tokio, dioxin
capital of the world" (Tokio, Dioxin-Hauptstadt der Welt) entrollt.
Die vier Aktivsten wurden verhaftet und ohne eine formelle Anklage
festgehalten. Weltweit protestieren seitdem die Greenpeacesektionen
aus 15 verschiedenen Ländern vor den diplomatischen Vertretungen
Japans.
Greenpeace-Geschäftsführer Thilo Bode: "Japan versucht ganz
offensichtlich den friedlichen Protest gegen die Luftverschmutzung zu
unterdrücken. Ich appelliere an die japanischen Behörden, unsere vier
Aktivisten sofort freizulassen. Es gibt ein internationales Recht auf
freie Meinungsäußerung. Das haben wir in Anspruch genommen, um vor
den Dioxin-Emissionen und den damit verbundenen Gefahren der
Müllverbrennung zu warnen."
Erst am Freitag hatte der zuständige Richter die Verlegung der
Aktivisten in das Gefängnis "Daiyo Kangoku" angeordnet. Dort hatte
die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen erst kürzlich die
Missachtung der fundamentalen Rechte der Gefangenen angeprangert.
Auch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International
unterstützt die Greenpeace-Proteste gegen japanische Polizei-Methoden
und für freie Meinungsäußerung. Die harte Behandlung friedlicher
Demonstranten sei ein offensichtlicher Versuch, jeglichen Aktivismus
für die Umwelt zu unterdrücken, so die Organisation. Die Aktivisten
zu isolieren und ohne formelle Anklage festzuhalten verstoße gegen
internationale Menschenrechtsstandards.
Die Aktion in Tokio sollte die globalen und lokalen Umwelt- und
Gesundheitsprobleme im Zusammenhang mit der Müllverbrennung
verdeutlichen, unter der insbesondere die Menschen in der
unmittelbaren Umgebung dieser Anlagen leiden. Japan hat zur Zeit den
mit Abstand höchsten Dioxin-Ausstoß auf der Welt. Bei über 2000
Müllverbrennungsanlagen - auch das ist weltweit Spitze - nicht
verwunderlich. Es gehört auch zu den wenigen Ländern, die ein
internationales Abkommen zur Abschaffung dieser Supergifte nach wie
vor blockieren.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Greenpeace - Chemieexperten Manuel Fernandez, Tel: 0177 3668 521 oder
Peter Püschel, Tel: 0170 2720 637 oder Pressesprecher Stefan Schurig,
040 30618 342 Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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