Hessentag: Greenpeace singt "Holzhackerbub" Koch ein Ständchen
Hünfeld (ots)
In ungewöhnlicher Form vertritt Greenpeace heute auf dem Hessentag die Forderung nach Einrichtung eines Nationalparks Kellerwald. Bei der Ansprache von Ministerpräsident Koch im nordhessischen Hünfeld kletterten vier Greenpeace-Aktivisten in Lederhosen auf die Bühne. Zu den Klängen von Heinos "Wir sind die lustigen Holzhackerbub´n" entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift "Sie haben genug auf dem Kerbholz, Herr Koch. Nationalpark Kellerwald jetzt!".
In gelben T-Shirts mit der Aufschrift: "Nationalpark... find ich stark! Wir kämpfen für den Kellerwald" verteilen die Umweltschützer zugleich Informationen über den Kellerwald an die Besucher des Hessentages. "Der Kellerwald ist ein biologisch einmaliges Gebiet, das geschützt werden muss. Von einem Nationalpark profitiert nicht nur die Natur, sondern auch die Region und ihre Bewohner", sagt Martin Kaiser, Forstingenieur bei Greenpeace.
Koch hatte im Frühjahr die Abholzung von über 120 Jahre alten Buchen im Kellerwald zugelassen, obwohl er ein Einschlags-Moratorium verkündet hatte. Die Landesregierung weigert sich, den Kellerwald in Form eines Nationalparks vollständig unter Schutz zu stellen und plädiert für einen Naturpark, der auch die "Nutzung" der Buchen zulassen würde.
Die vorherige Landesregierung dagegen hatte bereits die Anerkennung des Kellerwaldes als Nationalpark bei der Europäischen Kommission beantragt und bestätigt bekommen. Auch der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Professor Vogtmann, hatte sich Ende Mai anlässlich des ´Europäischen Tag der Parke´ deutlich für die Einrichtung eines Nationalparks Kellerwald ausgesprochen. "Das, was in Deutschland an uralten Baumbeständen übrig geblieben ist, darf nicht kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen geopfert werden. Die Buchen aus der Zeit Napoleons sind als Biotop und Naturdenkmal wertvoller als wenn sie gefällt und verkauft werden. Greenpeace wird nicht zulassen, dass im Kellerwald weiter abgeholzt wird", so Martin Kaiser.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Kaiser, Wald-Experte, Tel. 0171-87 80-817 oder Maja Buhmann, Pressesprecherin, Tel. 0171-87 80-778. Infos im Internet: www.greenpeace.de
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