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Greenpeace: Merkel verfehlt Klimaschutzziel
Analyse zeigt mangelndes Engagement aller Industrienationen beim Klimaschutz

Hamburg / Barcelona (ots)

Kurz vor dem Ende der
Klimavorverhandlungen in Barcelona  bewertet Greenpeace das 
Engagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel als mangelhaft. Nach 
verschiedenen Kriterien, wie beispielsweise die Pläne zur Reduktion 
der Treibhausgase wurde das Engagement von 12 Staatschefs analysiert,
denen eine Schlüsselrolle auf der Klimakonferenz im Dezember in 
Kopenhagen zukommt. Darunter sind Barack Obama, Gordon Brown und 
Nicolas Sarkozy. Die Bundeskanzlerin erzielte bei der Bewertung nicht
einmal die Hälfte der zu erreichenden Punkte.
"Unsere Analyse zeigt: Merkel verheizt das Klima.", sagt Karsten 
Smid, Klima-Experte von Greenpeace. "Die selbst ernannte 
Klimakanzlerin legt keine konkreten Finanzierungszusagen für 
internationale Klimaschutzprojekte vor und hat im Gegensatz anderer 
Regierungschefs nicht erklärt, nach Kopenhagen fahren zu wollen. Sie 
wird damit ihrer Führungsrolle beim Klimaschutz nicht gerecht."
Das nationale Ziel Deutschlands, 40 Prozent der 
Treibhausgasemissionen zu reduzieren, scheint unter den jetzigen 
Bedingungen nicht realisierbar. Unter anderem die Planung von bis zu 
28 weiteren Kohlekraftwerken in Deutschland, steht diesem Ziel 
entgegen. Zudem hat Merkel in Brüssel ambitionierte Bestrebungen bei 
den CO2-Grenzwerten im Automobilsektor verhindert.
Greenpeace bewertet in der Analyse die Bemühungen der Staatschefs,
das Klimaziel des Weltklimarates der Vereinten Nationen zu erreichen.
Hierzu wurden verschiedene Kriterien ausgewertet. So vergab 
Greenpeace beispielsweise Punkte für den Einsatz für den Waldschutz 
oder dafür, ob der Staatschef an der Klimakonferenz in Kopenhagen 
persönlich teilnimmt. Das noch kürzlich vor dem US-Parlament 
angekündigte Klimaziel, die kritische Schwelle von zwei Grad 
Temperaturerhöhung gegenüber dem vorindustriellen Niveau einzuhalten,
scheint durch das mangelnde Engagement aller Staatschefs ungewiss.
"Mit Merkels fehlendem Engagement kann der Klimawandel nicht 
verhindert werden. Sie riskiert das Abschmelzen der Arktis, das 
Überleben der dortigen Tiere - wie der Eisbären -  und dass 
Wetterextreme zunehmen. Auch trocknet der größte Urwald unserer Erde,
der Amazona  unter den Folgen der Erderwärmung aus, er könnte ganz 
kollabieren.", sagt Smid.
Greenpeace fordert von den Industriestaaten, ihre Treibhausgase 
bis zum Jahr 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu 
reduzieren. Hinzu muss unter anderem die Abholzung der Urwälder in 
Brasilien und Indonesien gestoppt werden, da hierdurch Unmengen an 
dem in Böden und Bäumen gespeicherten CO2 freigesetzt werden. Daneben
ist eine jährlich Finanzierung von 110 Milliarden Euro für 
internationale Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern notwendig. 
"Die Vorgaben der Wissenschaftler des Weltklimarates sind klar und 
allen bekannt.", sagt Smid. "Es fehlt allein der politische Wille, um
zu einem Durchbruch zu kommen."
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Karsten Smid, Tel. 
0171-8780 821 und Pressesprecher: Janina Behrens Tel.: 0175-1896228. 
Die Analyse-Matrix und eine Grafik erhalten sie bei Greenpeace. 
Internet unter www.greenpeace.de.
Countdown für Kopenhagen. Nur noch 30 Tage bis zum Beginn der 
Weltklimakonferenz in Kopenhagen.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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