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Greenpeace-Aktivisten dringen in amerikanisches Raketentest-Gelände ein

Hamburg/Vandenberg Air Force Base (ots)

Ein Team
von Greenpeace-Aktivisten ist auf das Testgelände des
Luftwaffenstützpunktes Vandenberg in Kalifornien eingedrungen, wo die
USA in wenigen Stunden eine Testrakete des umstrittenen NMD-Programms
starten wollen. Die Aktivisten haben das Militärgelände zu Fuß in der
Nähe des Startplatzes der Minuteman-II-Rakete betreten. Der Test soll
in 13 Stunden stattfinden. Solange sich Menschen auf dem Testgelände
aufhalten, kann die Rakete nicht gestartet werden.
Die Aktivisten sind für einen Aufenthalt von mehreren Tagen
ausgerüstet und wollen so lange wie möglich auf dem Gelände bleiben.
Zugleich nimmt das Greenpeace-Schiff "Arctic Sunrise" Kurs auf die
Gewässer vor dem Luftwaffenstützpunkt bei Santa Barbara. An Bord
befinden sich 23 Crew-Mitglieder aus über zehn Nationen, darunter
auch zwei Deutsche. Kapitän und Crew sind bereit, in eine der
insgesamt fünf Sperrzonen einzudringen. Die US-Luftwaffe hat
unterdessen angekündigt, man werde sich um das Schiff "kümmern". 1989
hatte ein Schiff der US-Marine ein Greenpeace-Schiff gerammt, als
dieses vor der Küste Floridas gegen den Start einer Trident-Rakete
protestiert hatte.
"Unsere Aktivisten werden so lange wie möglich an Land wie auf See
versuchen, diesen aberwitzigen Raketentest zu verhindern", sagt
Greenpeace-Sprecherin Susanne Ochse. "Greenpeace wird weiter jedes
gewaltfreie Mittel einsetzen, um Präsident Clinton dazu zu bringen,
das Raketenprogramm zu stoppen."
Bei dem Test für das auch "Star Wars" genannte Raketenprogramm
soll von dem Stützpunkt Vandenberg aus eine Minuteman II-Rakete über
den Pazifik geschossen und dort von einer zweiten, von den
Marshall-Inseln gestarteten Abwehrrakete zerstört werden. Das "Star
Wars"-Projekt besteht aus einer Kombination von Frühwarnsystemen auf
der Erde und im Weltall sowie Abfangraketen. Der Verteidigungsschirm
soll schließlich die gesamten Vereinigten Staaten überspannen und
jede auf die USA abgefeuerte Rakete aufspüren und zerstören können.
Das Projekt verstößt klar gegen den ABM-(Anti Ballistic
Missile)-Vertrag von 1972, in dem die USA und Russland Zahl und Art
ihrer Abfangsysteme begrenzt haben. Sollten die Amerikaner dennoch an
ihren Star Wars-Plänen festhalten, risikieren sie den Zusammenbruch
der bestehenden Abrüstungsverträge. Den Atommächten Russland und
China wird ein Grund geliefert, ihre aktuellen Atomwaffenarsenale
nicht weiter abzubauen, sondern stattdessen neue Waffen zu
entwickeln, um den Schutzschild der Amerikaner zu überwinden.
Achtung Redaktionen: Tagesaktuelle Infos und Bilder über
www.stopstarwars.org
Rückfragen bitte an das Greenpeace-Pressezentrum vor Ort, Tel: 001
805 598 25 27 (neun Stunden Zeitverschiebung: 17 Uhr in Deutschland
ist 8 Uhr früh in Kalifornien) oder in Hamburg an Susanne Ochse,
0171-8780-834 sowie Pressesprecher Stefan Schurig, Tel:
0171-8780-837. Bitte fragen Sie auch nach aktuellem TV- und
Fotomaterial.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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