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Greenpeace e.V.

Greenpeace-Aktion gegen Urwaldholz aus Afrika

Nordenham (ots)

Greenpeace hat heute am frühen Morgen in
Nordenham bei Bremerhaven eine Protestaktion gegen den Import von
Urwaldholz aus Afrika gestartet. 500 riesige Baumstämme aus dem
Regenwald Kameruns waren von dem Frachter MV Aegis in den
Midgard-Hafen in Nordenham gebracht worden. Aktivisten ketteten sich
an die Entladekräne des größten Holzhafens Deutschlands und
beschrifteten die Baumstämme mit weißer Farbe. Auch auf Transparenten
steht in deutscher und englischer Sprache "G8: Ihr zerstört die
letzten Urwälder" und "African Forest Crime!"
"Von Afrika bis zum Amazonas, von Kanada bis Russland und Asien
werden die Urwälder der Erde in rasendem Tempo vernichtet", sagt
Greenpeace-Waldexperte Dr. Thomas Henningsen. "Auch Deutschland macht
Geschäfte mit Konzernen, die für diese Zerstörung verantwortlich
sind. Wir fordern Bundeskanzler Schröder auf, sich auf dem G8-Gipfel
in Japan klar und entschieden für den Stopp der Urwaldvernichtung
einzusetzen."
Die heutige Aktion ist Teil einer Serie von weltweiten
Greenpeace-Aktionen im Vorfeld des G8-Gipfels in Japan. Auf dem am
Freitag beginnenden Treffen der Regierungschefs der 8 größten
Industrieländer wird es auch um Maßnahmen gegen die weltweite
Urwaldzerstörung gehen. In den letzten Wochen hatte Greenpeace in
England, Dänemark, Deutschland, Portugal, Spanien, Russland und Japan
mit Aktionen gegen Urwaldholz-Importe auf die dramatische Situation
der weltweiten Urwälder aufmerksam gemacht. Ein heute in Japan von
Greenpeace und dem World Resources Institute vorgestellter Report
deckt auf, dass die G8 Staaten die Zerstörung der letzten Urwälder
jährlich sogar mit 3 Milliarden US $ subventionieren.
Allein aus den Regenwäldern Afrikas werden jährlich rund 430.000
Kubikmeter Holz - rund 110.000 Bäume - nach Deutschland importiert,
100.000 Kubikmeter davon aus Kamerun. Das Jahrhunderte alte
Tropenholz wird meist zu Fensterrahmen, Türen oder Parkettfußböden
verarbeitet. Um 10 Baumstämme zu erhalten, werden in Afrika
durchschnittlich 5 Hektar Urwald  (eine Fläche von rund 7
Fußballfeldern) zerstört.
Im letzten Jahrhundert wurde rund die Hälfte aller weltweiten
Urwälder zerstört. Jährlich verschwindet eine Urwaldfläche von der
Größe Österreichs. Mit der Zerstörung dieser Wälder geht ein
dramatisches Artensterben einher. Auch die Lebensgrundlagen indigener
Völker werden vernichtet. Urwälder tragen entscheidend zur
Stabilisierung des weltweiten Ökosystems bei - sie speichern Wasser
und Nährstoffe sowie große Mengen an Kohlenstoff, die durch Abholzen
und Brandrodung freigesetzt werden und zur Erderwärmung beitragen.
Greenpeace fordert die G8-Staaten auf, einen Import-Stopp für alle
Urwaldhölzer durchzusetzen, die nicht erwiesenermassen (z.B. durch
ein FSC Zertifikat) nachhaltig erwirtschaftet wurden. Die
Subventionierung urwaldzerstörender Holzindustrie sowie der Handel
mit illegalem Holz müssen sofort gestoppt werden. Zugleich sollten
für die Länder, die auf Nutzung der Urwälder verzichten, Finanzhilfen
bereitgestellt werden.
Achtung Redaktionen! Rückfragen bitte an Dr. Thomas Henningsen, Tel.
0171-8780-833 oder Pressesprecherin Maja Buhmann, Tel. 0171-8780-778.
Internet: www.greenpeace.de Hintergrundmaterial (Video und Foto) kann
über Greenpeace bezogen werden.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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