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Erneuerbaren Energien droht Investitionslücke
Greenpeace: AKW-Laufzeitverlängerung blockiert 200 Milliarden Euro bis 2030

Hamburg (ots)

Die von der schwarz-gelben Bundesregierung
beabsichtigte Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke könnte künftige
Investitionen in Erneuerbare Energien in Höhe von rund 200 Milliarden
Euro bis 2030 verhindern. Bliebe es beim gesetzlich verankerten 
Atomausstieg, flössen diese Gelder in den Ausbau der Erneuerbaren 
Energien, in Kraft-Wärme-Kopplung und Energiespartechnologien. Das 
geht aus dem Greenpeace-Energiekonzept "Plan B 2050" hervor. Vor 
allem neue, mittelständische Unternehmen und Stadtwerke würden diese 
Klimaschutz-Investitionen leisten. Greenpeace fordert, den 
Atomausstieg zu beschleunigen und als Investitionsmotor für den 
Ausbau der Erneuerbaren Energien zu nutzen.
"Die Atomkraft ist keine Brücke in Richtung Erneuerbare Energien, 
sondern erweist sich als Dampfwalzen-Technologie, die die 
Klimaschutz-Investitionen des Mittelstandes platt macht", sagt Tobias
Münchmeyer, Energie-Experte bei Greenpeace. "Damit steht der dringend
notwendige Umbau der Energieversorgung auf dem Spiel."
Bundesregierung müsste mit Milliardenklage rechnen
Bereits in klimafreundliche Energieversorgung geflossene 
Investitionen von rund 75 Milliarden Euro würden entwertet, wenn die 
Erneuerbaren Energien in Zukunft noch stärker auf dem Strommarkt mit 
unflexiblen Atom- und Kohlekraftwerke konkurrieren müssten. Für 
diesen Ausfall müsste die Bundesregierung mit einer 
Schadensersatzklage mittelständischer Energieversorger in 
Milliardenhöhe rechnen.
Voraussetzung für einen einzigartigen Investitionsboom in 
Deutschland in Erneuerbare Energien seit dem Jahr 2000 waren die 
klaren politischen Rahmenbedingungen, die durch den Atomausstieg und 
das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) herrschten. Sollte die 
Bundesregierung den Atomausstieg nun aufkündigen, wäre besonders 
stark der auf Vertrauensschutz angewiesene Mittelstand betroffen. 
Schon jetzt stehen laut dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU) 
geplante Kraftwerksinvestitionen der Stadtwerke von rund 6,5 
Milliarden Euro in Frage.
Atomkonzerne  planen nur geringe Investitionen in Erneuerbare 
Energien
Multimilliardengewinne winken bei einer Laufzeitverlängerung 
hingegen den Atomkonzernen E.on, RWE, EnBW und Vattenfall. Bisher 
kündigen die Konzerne Investitionen in neue Kraftwerke im Umfang von 
40 Milliarden Euro bis 2020 an, von denen voraussichtlich nicht 
einmal 20 Prozent in Erneuerbare Energien fließen sollen. Zum 
Vergleich: Die Branche der Erneuerbaren Energien will bis 2020 sogar 
200 Milliarden Euro ausgeben. Diese Investitionen wären jedoch durch 
eine Rückkehr zur Atomkraft gefährdet.
"Atomausstieg steht für Klimaschutz, Wettbewerb und 
gesellschaftliche Befriedung. Wer ihn rückgängig macht, behindert 
Klimaschutz, stärkt die Strom-Monopolisten und reißt alte 
gesellschaftliche Gräben wieder auf", so Münchmeyer.
Achtung Redaktionen:
Tobias Münchmeyer erreichen Sie unter Tel. 0151-145 330 73, 
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt unter Tel. 0151-145 330 87.
Internet www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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