Greenpeace: Gentechnik im Essen und im Tierfutter wird mangelhaft kontrolliert
Hamburg (ots)
Anlässlich der heute veröffentlichten Untersuchungen der Stiftung Warentest zu Gentechnik in Lebensmitteln fordert Greenpeace eine konsequentere Kontrolle und Kennzeichnung sowohl für Lebensmittel als auch für Futtermittel mit genmanipulierten Bestandteilen.
"Obwohl es in Deutschland eine klare Kennzeichnungsverordnung für genmanipulierte Lebensmittel und Zusatzstoffe gibt, gelangen weiterhin ungekennzeichnete Produkte in die Supermarkt-Regale", sagt Martin Hofstetter, Gentechnik-Experte von Greenpeace. "Die deutschen Behörden müssen dafür sorgen, dass diese Vorschriften auch eingehalten werden und gerade bei importierten Lebensmitteln verstärkte Kontrollen durchführen".
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt bleibt, dass genmanipulierte Rohstoffe ohne Beschränkung in Tierfutter verarbeitet werden und dort auch nicht gekennzeichnet werden müssen. So gelangen genmanipulierte Stoffe über Milch, Fleisch und Eiprodukte zum Endverbraucher. "Der Verbraucher wird nicht nur direkt über Lebensmittel, sondern auch indirekt über Tierfutter mit gentechnischer Nahrung konfrontiert, ohne dass er es wirklich weiß. Und seitens der zuständigen Behörden wird nichts dagegen unternommen", so Hofstetter. Greenpeace hat kürzlich aufgedeckt, dass zum Beispiel die Hähnchen, die die Fast-Food-Kette McDonalds zu Chicken-Burgern verarbeitet, mit genmanipuliertem Futter gemästet werden.
Stiftung Warentest hatte bei 31 von 82 untersuchten Lebensmitteln genmanipulierte Bestandteile wie Gen-Soja und Gen-Mais entdeckt, allerdings zumeist nur in äußerst geringen Konzentrationen. Deutlich nachweisbar waren die genveränderten Stoffe dagegen bei importierten Produkten wie Fertigbackmischung oder Soja-Riegel.
"Die meisten deutschen Lebensmittel-Hersteller bemühen sich, ihre Produkte gentechnikfrei zu halten. Wir werden zusammen mit den Verbrauchern weiter Druck machen, dass unsere Lebensmittel sauber bleiben", so Martin Hofstetter. Greenpeace fordert eine durchgehende Kennzeichnungspflicht vom Saatgut auf dem Acker des Landwirts über die Rohware beim Handel und das Viehfutter bis zum Lebensmittel im Laden.
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