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Einspruchsfrist gegen Patent auf menschliche Embryonen endet heute
10.000 Personen unterstützen Einspruch von Greenpeace

Hamburg (ots)

Heute endet die Einspruchsfrist gegen das Patent
auf menschliche Embryonen, welches das Europäische Patentamt (EPA)
vor neun Monaten der Universität Edinburgh widerrechtlich bewilligt
hat. Gegen das skandalöse Embryo-Patent, das Greenpeace im Februar
aufgedeckt hatte, haben inzwischen rund 10.000 Personen gemeinsam mit
Greenpeace Einspruch eingelegt - die wohl größte Einspruchswelle, die
es je gegen ein europäisches Patent gegeben hat.
"Die Diskussionen, die der Skandal ausgelöst hat, haben klar
gemacht, dass große Teile der Bevölkerung die Patentierung von
Lebewesen ablehnen. Wir fordern das Europäische Patentamt auf,
Patente auf Menschen, Pflanzen und Tieren sofort zu stoppen. Außerdem
muss die unzureichende Patentrichtlinie der EU komplett überarbeitet
werden", sagt Christoph Then, Gentechnik-Experte bei Greenpeace.
Die geltende EU-Richtlinie wurde vor über 10 Jahren entworfen.
Damals war noch niemandem bewusst, zu welchen Problemen die
Patentierung von Leben führen würde. Abgesehen von grundsätzlichen
ethischen Bedenken sprechen nach Ansicht von Greenpeace drei aktuelle
Gründe gegen eine Umsetzung der Richtlinie: Erstens kann sie - wie
der von Greenpeace aufgedeckte Patent-Skandal gezeigt hat - die
Patentierung von menschlichen Embryonen nicht verhindern, obwohl dies
die erklärte Absicht ihrer Verfasser war. Zweitens hat das
Europäische Patentamt unter Berufung auf eben diese Richtlinie schon
1999 damit begonnen, auch Pflanzen und Saatgut zu patentieren. Und
drittens zeigen die Diskussionen um die Entschlüsselung des
menschlichen Erbgutes, dass Patente auf Gene Forschung und
Entwicklung durch Monopole blockieren.
Die Bundesregierung hat bereits angekündigt, die
EU-Patentrichtlinie mit geringen Änderungen übernehmen zu wollen,
während die Niederlande und Italien vor dem Europäischen Gerichtshof
Klage eingereicht haben. Nur England, Dänemark und Finnland haben die
Richtlinie bisher umgesetzt. In den meisten anderen Ländern wurden
die Diskussion und die Abstimmung über die Richtlinie erst einmal
verschoben. Die Europäische Ärztekammer, die katholische und die
evangelische Kirche in Deutschland, die Ethikkommissionen Frankreichs
und Dänemarks, der Europarat, Bauernverbände und viele andere
Organisationen stellen sich gegen die Richtlinie.
Greenpeace fordert eine grundlegende Revision der Patentrichtlinie
und wird auf einer internationalen Konferenz beim EPA im November
eigene Vorschläge zur Ausgestaltung des Patentrechtes vorstellen.
Greenpeace-Experte Then: "Nach der Aufdeckung des Embryo-Patents
werden wir die Öffentlichkeit weiter über skandalöse Patente
informieren. Unsere jüngsten Recherchen zeigen, dass die Firmen immer
unverhüllter Besitzansprüche auf den Menschen und seine Gene
stellen."
Achtung Redaktionen: 
Mehr Informationen erhalten Sie bei Christoph Then, Tel.
0171-8780-832 oder Pressesprecherin Maja Buhmann, Tel.
040-306 18 383. Eine aktuelle Sammlung der Stellungnahmen gegen die
EU-Richtlinie finden sie unter www.greenpeace.de.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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