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Greenpeace e.V.

Japans Rückfall in die Barbarei
Greenpeace-Protestwoche gegen illegale Waljagd im Pazifik

Frankfurt/Main (ots)

Greenpeace demonstriert heute gegen die
japanische Fangflotte, die zur Zeit im Pazifik Minke-, Bryde- und
sogar Pottwale schießt: Ein Pottwalbulle in Lebensgröße - 20 Meter
lang und über vier Meter hoch - versperrt teilweise den Zugang zum
Japan-Center in Frankfurt. 30 Aktivisten der Umweltorganisation
Greenpeace haben den Wal aus Holzplatten am Vormittag vor dem
Hochhaus aufgestellt und spielen über Lautsprecher den
Explosionsknall abgefeuerter Harpunen ab. Der Wal ist von einer
Harpune getroffen, an der die japanische Flagge hängt.
Die Internationale Walfang-Kommission (IWC) hat sich erst im Juli
mit klarer Mehrheit gegen die illegale Jagd ausgesprochen. Doch Japan
ignoriert dies und weitete seinen Walfang zum ersten Mal seit 13
Jahren auf Pott- und Brydewale aus.
"Japans Walfang ist ein Rückfall in die Barbarei der letzten
Jahrhunderte, als durch die gnadenlose Gier der Walfänger die Wale
beinahe ausgerottet wurden", sagt Ralf Sonntag, Wale-Experte von
Greenpeace, "Arten wie der Pottwal haben sich bis heute nicht vom
Abschlachten erholt. Die Regierung in Tokio muss das Töten sofort
einstellen." Pottwale wurden in der Vergangenheit wegen des Walrats,
eines speziellen Wachses im Schädel, getötet. Dieses Walrat gibt den
Zahnwalen die Fähigkeit, bis auf 3000 Meter zu tauchen, um dort auf
Riesen-Kalmare (Tintenfische) zu lauern.
Bis zum 20. September will die Flotte 110 Minke-, 50 der seltenen
Bryde- und zehn Pottwale töten. Der Greenpeace Protest richtet sich
gegen das Generalkonsulat im Japan-Center als politische Vertretung
Japans. Die Umweltschützer planen, bis Freitag am Taunustor zu
bleiben. Sie werden dort Protestbriefe sammeln - auch über eine
kleine Internet-Redaktion, in der jedermann einen elektronischen
Protestbrief an den japanischen Premierminister Mori senden kann.
Die Japaner begründen das Harpunieren der großen Meeressäuger mit
"wissenschaftlicher Forschung". Dabei sichert die Jagd nur die
Versorgung japanischer Luxusrestaurants mit Walfleisch. "Das als
Wissenschaft zu bezeichnen ist lächerlich - da könnte sich bei uns
jeder Metzger als Schweine- oder Rinder-Wissenschaftler bezeichnen",
kommentiert Sonntag.
Greenpeace protestiert in 19 Ländern gegen den Walfang der
asiatischen Industrienation. Die US-amerikanische Regierung plant
bereits Sanktionen wegen Japans illegaler Jagd, die gegen das
Walfangmoratorium von 1986 verstößt. Greenpeace fordert Bundeskanzler
Schröder auf, ebenfalls auf höchster Ebene zu intervenieren und über
Wirtschaftssanktionen nachzudenken.
Achtung Redaktionen:
Für Rückfragen stehen Ihnen Ralf Sonntag in Frankfurt zur Verfügung,
Funktelefon: 0171-8780-834, Pressesprecherin Svenja Koch, Tel.:
0171-8780-828 oder in Hamburg, Greenpeace-Meeresexperte Peter
Pueschel, Tel:: 040-30618-332. Internet-Info: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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