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Welternährungstag am 16. Oktober - Die falschen Versprechen der Gen-Industrie

Hamburg (ots)

Mit Gentechnik lässt sich das weltweite
Hungerproblem entgegen den Werbesprüchen der Gen-Industrie nicht
lösen. Tatsächlich droht das Gegenteil: Gentechnik in der
Landwirtschaft wird die Nahrungssicherheit der Weltbevölkerung weiter
verringern. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die Greenpeace
anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober veröffentlicht hat.
Die Untersuchung "Genmanipulierter Reis: das falsche Versprechen"
bestätigt einmal mehr, dass Armut die entscheidende Ursache der
Unterversorgung ist.
"Es gibt genug Lebensmittel auf der Welt, aber 800 Millionen
Menschen können sie sich schlicht nicht leisten", sagt Thomas
Schweiger, Gentechnik-Experte bei Greenpeace. "Die Einführung teurer
Gentech-Sorten wird die Ungleichheit noch erhöhen, die Menschen
hungern lässt. Es gibt keine technische Lösung für das
Hungerproblem."
Aus diesem Grund kann auch der sogenannte "Goldene Reis", der
durch Genmanipulation einen erhöhten Anteil Vitamin A enthält, die
Vitamin-Unterversorgung vieler Menschen in Entwicklungsländern nicht
bekämpfen. Stattdessen werden in dem Bericht andere Lösungen
vorgestellt, die bereits gute Ergebnisse vorweisen können. "Es werden
Millionen in die Entwicklung von Gentech-Reis gesteckt. Mit diesem
Geld sollte man jene Strategien fördern, die bereits bewiesen haben,
dass sie den Menschen wirklich helfen", fordert Schweiger.
Mit Kampagnen wie zum "Goldenen Reis" lenken die multinationalen
Konzernen davon ab, dass sie mit Hilfe der Gentechnik die weltweite
Lebensmittel-Produktion unter ihre Kontrolle bringen wollen. Neben
der Gentechnik zählt auch das Patentrecht zu ihren Waffen.
Strategisch schon lange geplant, haben die Firmen massiv in die
"Grüne Gentechnik" investiert und zusätzlich fast den gesamten
Saatgutbereich in den letzten Jahren aufgekauft. "Nun lassen sich
diese Unternehmen eine Pflanzensorte nach der anderen patentieren,
als ob sie eine Erfindung wären. Damit beherrschen einige wenige
Konzerne den globalen Saatgutmarkt und so den Zugang zu Sorten und
sogar einzelnen Pflanzen", erklärt Schweiger. Greenpeace fordert,
dass Gene und Lebewesen nicht patentiert werden dürfen, da Leben
keine Erfindung ist.
Einer der Hauptakteure im Ringen um die Zukunft der Welternährung
ist DuPont-Pioneer: Weltmarktführer im Saatgutbereich, in der
Agrochemie auf Platz 4. DuPont kaufte 1999 für 9,4 Mrd. US-Dollar den
weltweit größten Saatguthersteller Pioneer Hi-Bred, der erhebliche
Teile des Weltmarktes für Soja und Mais kontrolliert. Die
Patentanträge von DuPont-Pioneer zielen noch deutlicher als bei
anderen Firmen darauf, sich große Teile des Genoms der Nutzpflanzen
anzueignen. Mit dem Patentschutz ganzer Pflanzen-Arten könnte der
Konzern eine bedeutende Kontrolle über den Saatgutmarkt erlangen.
Ähnliche Strategien verfolgen Monsanto, der erst im Oktober
fusionierte Konzern Syngenta  (die Agrarsparten von Novartis und
Astra Zeneca) und die Firma Aventis, eine Fusion der Firmen Hoechst
und Rhone-Poulence.
Achtung Redaktionen: Die aktuelle Studie (englisch, 13 Seiten) können
Sie im Internet abrufen. Sie finden sie unter www.greenpeace.de (Link
am oberen Seitenrand).
Rückfragen bitte an Thomas Schweiger, Tel. 0171-8780 835.

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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