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Gefängnisstrafe wegen Urwaldschutz
"Wütende Großmütter" aus Kanada und Greenpeace gemeinsam in Aktion

Berlin (ots)

Greenpeace und die kanadische Frauenorganisation
"Raging Grannies" protestieren heute am Pariser Platz/Unter den
Linden gegen die fortschreitende Urwaldzerstörung in Kanada. Die
72-jährige Urgroßmutter Betty Krawczyk, Mitglied der "Raging
Grannies", verbüßt wegen ihres friedlichen Protestes gegen die
Kahlschläge kanadischer Holzkonzerne eine einjährige Haftstrafe. Auch
um diese außergewöhnliche Härte gegen eine friedliche
Umweltschützerin anzuprangern, reisen die alten Damen seit einer
Woche durch Deutschland. Heute empfängt die kanadische Botschafterin
in Berlin die engagierten Frauen.
"Firmen wie Interfor sind die wahren Verbrecher. Während die
friedliche Umweltschützerin Betty Krawczyk dieses Weihnachtsfest im
Gefängnis verbringen wird, dürfen skrupellose Konzerne wie Interfor
weiter ungestraft unsere Urwälder vernichten. Und deutsche Firmen
weigern sich hartnäckig, aus den Verträgen mit Firmen, die von
Interfor beliefert werden, auszusteigen", sagt eine der "Raging
Grannies, Shirley Langer, ehemalige Bürgermeisterin von Belleville in
Kanada.
Die "Raging Grannies" -Wütende Großmütter- sind Ria Bos (65),
Freda Knott (64), Shirley Langer (65) und Fran Thoburn (68). Die
Damen machen dem Namen ihrer Organisation alle Ehre: Sie kämpfen laut
und leidenschaftlich für die letzten Urwälder und gegen soziale
Willkür in ihrer Heimat Kanada. Deutsche Firmen verbrauchen
europaweit die größte Menge kanadischen Urwaldes, um Papier und Pappe
herzustellen. Sie tragen die Verantwortung dafür, ob es in 20 Jahren
noch Urwälder geben wird oder nicht.
Die Urwälder British Columbias an der kanadischen Westküste zählen
zu den akut gefährdeten Lebensräumen der Welt. Sie beheimaten einige
der ältesten und größten Bäume der Erde und sind Rückzugsraum für
selten gewordene Tiere wie Grizzlies, Schwarzbären, Adler, Orcas und
Lachse. Holzkonzerne wie Interfor brüsten sich mit einer
Waldwirtschaft "nach ökologischen Prinzipien" und hinterlassen zu 92
Prozent kahl geschlagene Hänge in ihren Konzessionsgebieten. Die
traurige Bilanz: Jede zehnte Tierart ist vom Aussterben bedroht. Die
Rechte und die kulturellen Traditionen der Ureinwohner werden
ignoriert und ihre Lebensgrundlage zerstört.
Greenpeace fordert deshalb die Freilassung von Betty Krawczyk aus
dem Gefängnis von Burnaby/Kanada und den kompletten Verzicht auf
kanadischen Zellstoff sowie Holz aus Urwaldzerstörung.
Achtung Redaktionen: Weitere Informationen erhalten Sie bei Michaela
Braun, Greenpeace Waldexpertin, unter 0171-87 80 833, Carsten
Rocholl, 0171-87 81 185 Maja Buhmann, Pressesprecherin, unter 040-306
18 383 oder 0171-87 80 778.
Bilder der Tour und Videomaterial auf Beta SP stehen ab sofort zur
Verfügung. Im Internet finden Sie ein Dossier zum Thema unter:
www.greenpeace.de (Raging Grannies)

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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