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Greenpeace warnt: Deutschland ist auf Schiffsunfälle nicht vorbereitet Sicherheitsschiffe für Ost- und Nordsee gefordert

Rostock (ots)

Mit einer Kletteraktion im Ostseehafen von Rostock
warnt Greenpeace heute vor den völlig unzureichenden
Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der deutschen Ost- und Nordseeküste.
16 Aktivisten kletterten zwischen zwei Hafenkränen empor und
befestigten ein 25 mal 10 Quadratmeter großes Transparent mit der
Aufschrift: "Warnung vor Ölpest - Schützt unsere Küste jetzt!".
Greenpeace fordert Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) auf, die
Sorgen der Küstenbewohner endlich Ernst zu nehmen und durch konkrete
Maßnahmen für mehr Sicherheit an der Nord- und Ostseeküste zu sorgen.
"Deutschland ist auf große Schiffskatastrophen nicht vorbereitet",
sagt Ingo Bokermann, Meeresschutzexperte bei Greenpeace. "Wir haben
die Wahl - entweder warten auf die nächste Ölpest - oder endlich
Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu lindern." Greenpeace fordert 
zum Schutz des Meeres, der Küsten sowie der Küstenbewohner je ein
Sicherheitsschiff für die Ostsee und die Nordsee, die ganzjährig in
Bereitschaft liegen sollen.
Durch die unfallträchtige Kadetrinne fahren täglich Dutzende von
Tankern und Massengutschiffen bis zu 150.000 Tonnen Fracht. Die in
der Ostsee vorhandenen Schlepper haben eine viel zu geringe
Schleppkraft. Es dauert viele Stunden oder Tage, bis genügend
kleinere Schlepper vor Ort sind, um havarierte Schiffe in Sicherheit
bringen zu können.
Zur Bekämpfung von großen Schiffskatastrophen fordert Greenpeace
daher für die Ostsee ein Sicherheitsschiff mit mindestens 180 Tonnen
Pfahlzug. Ein solches Schiff sollte auch bei schlechtem Wetter und
hohem Seegang mit einer Geschwindigkeit von 14 Knoten (rund 26
Kilometer pro Stunde) fahren können, um innerhalb von maximal sechs
Stunden jeden Unfallort in der Ostsee erreichen zu können. Es sollte
etwa 1500 Personen aufnehmen und zahlreiche Verletzte versorgen
können. Wichtig ist nach Einschätzung von Greenpeace auch, dass
dieses Sicherheitsschiff eine Landefläche für Hubschrauber hat, damit
bei Bedarf schnell zusätzliche Einsatzkräfte an Bord gebracht werden
können.
Dieses Sicherheitsschiff muss außerdem über eine hohe
Feuerlöschleistung für die Bekämpfung von Großbränden verfügen und
für den Einsatz bei giftigen und explosiven Gasen geeignet sein. Der
Havarie eines Chemikalientankers wie der "Ievoli Sun", die im Oktober
2000 mit 4000 Tonnen giftigem Styrol im Ärmelkanal sank, wäre die
Ostsee schutzlos ausgeliefert. Keines der in der Ostsee vorhandenen
Schiffe ist mit dem für einen solchen Einsatz erforderlichen
Gasschutz ausgerüstet.
Die Überlegungen des Bundesverkehrsministeriums, ein weiteres
Mehrzweckschiff für die Ostsee zu bauen, sind nicht ausreichend.
"Mehrzweckschiffe können Sicherheitsschiffe nicht ersetzen", sagt
Ingo Bokermann. "Der Bundesverkehrsminister spart auf Kosten der
Sicherheit der Küstenbewohner. Aus Vorsorgegründen sind solche
Sicherheitsschiffe absolut nötig."
Achtung Redaktionen:  Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Ingo
Bokermann, Tel. 0170-4447612, oder an Pressesprecherin Carmen Ulmen,
Tel. 0171-8780-840. Eine Liste mit den 22 Schiffsunfällen der letzten
10 Jahre in der Kadetrinne erhalten Sie unter: 040-30618-314. Fotos:
Tel. 040-30618-376/-377. Beta-Material: Tel. 040-30618-375. Internet:
www.greenpeace.de
Greenpeace Pressestelle
Tel.: 040 / 306 18 - 340 
Fax:  040 / 306 18 - 130  
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Tel.: 030 / 30 88 99-0
Fax.  030 / 30 88 99-30

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