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Japan: Klimaschützer oder Klimakiller?
Greenpeace richtet zum Auftakt der Klimakonferenz eindringlichen Appell an Japan

Bonn (ots)

Zum Auftakt der internationalen Klimakonferenz in
Bonn hat Greenpeace heute einen eindringlichen Appell an Japan
gerichtet, das internationale Klimaschutz-Abkommen von Kyoto zu
unterzeichnen. "Wenn Japan hier in Bonn die Verhandlungen zum
Stillstand bringt, gefährdet es das über Jahre mühsam ausgehandelte
Kyoto-Protokoll", sagt Karsten Smid, Klimaexperte von Greenpeace.
"Für Japan steht hier in Bonn auch die Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.
Auf der einen Seite erklärt Ministerpräsident Koizumi, Japan wolle
die Verhandlungen im guten Sinne weiterführen. Auf der anderen Seite
prophezeit er unmittelbar vor Konferenzbeginn, dass Bonn keinen
Fortschritt bringen werde."
Zum Auftakt der Konferenz präsentiert Greenpeace heute in Bonn das
Projekt "climate witness" (Klimazeuge). Die Umweltorganisation hat in
den vergangenen Monaten Hunderte von Kurzinterviews mit Menschen aus
aller Welt gefilmt, die vom Treibhauseffekt entweder bereits
betroffen oder unmittelbar bedroht sind. In ihren Statements fordern
sie Politiker und Delegierte der Bonner Konferenz zum Handeln auf.
Die Bilder und O-Töne sind in einem Film zusammengefasst und werden
von morgens bis abends auf 24 Fernsehern ausgestrahlt, die rund um
eine sechs Meter große Weltkugel auf dem Konferenzgelände aufgebaut
sind.
Greenpeace will mit der Aktion die Befürchtungen der Menschen vor
dem Klimawandel mitten in das Geschehen der Konferenz bringen.
Überall auf der Welt spüren die Menschen bereits den maßgeblich durch
Treibhausgase der Industriestaaten verursachten Klimawandel.
Leidtragende sind vor allem die Ärmsten der Armen: Überschwemmungen
in Mosambik, der Hurrikan "Mitch" in Mittelamerika, Tornados und
Überschwemmungen in Bangladesch. Smid: "Politiker und Delegierte
müssen begreifen, dass sie nach dem Scheitern der letzten
Klimakonferenz von Den Haag hier in Bonn endlich zu vorzeigbaren
Ergebnisse kommen müssen."
In Bonn werden Delegierte aus mehr als 90 Ländern bis zum 27. Juli
über das Klimaschutz-Abkommen von Kyoto verhandeln, dass den
weltweiten Ausstoß an Treibhausgasen reduzieren soll. Damit das
Abkommen in Kraft treten kann, müssen so viele Industriestaaten
zustimmen, dass 55 Prozent des weltweiten Schadstoffausstosses
erfasst werden. Europa will das Kyoto-Protokoll ratifizieren und auch
Russland hat Zustimmung signalisiert. Nachdem US-Präsident George W.
Bush dem Kyoto-Protokoll eine Absage erteilt hat, fällt Japan nun die
Schlüsselrolle in den Verhandlungen zu.
Achtung Redaktionen: Den Film "climate witness" stellen wir Ihnen
gerne als Beta-SP Material zur Verfügung (Tel. 040-30618-375). Für
Rückfragen wenden Sie sich bitte an Karsten Smid (Tel: 0171-8780 821)
oder Pressesprecher Stefan Schurig (Tel: 0171-8780 837) oder an die
Pressestelle in Hamburg (Tel: 040-30618 340). Internet:
www.greenpeace.de/klima

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

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