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Unilever-Puten werden mit Antibiotika vollgepumpt

Hamburg (ots)

Die Firma Heidemark aus Garrel, die den
Nahrungsmittelkonzern Unilever mit Putenfleisch für Produkte der
Marke "Du darfst" beliefert, lässt ihre Puten massiv mit Antibiotika
behandeln und unter miserablen Bedingungen halten. Nachdem Greenpeace
letzte Woche einen Stall bei Garrel (Niedersachsen) entdeckt hatte,
aus dem Heidemark seine Puten bezieht, fanden die Umweltschützer
jetzt einen zweiten Putenstall in Westerstede, in dem noch
katastrophalere Zustände herrschen. Tierärztliche Dokumente, die
Greenpeace vorliegen, belegen, dass Heidemark seinen Puten-Mäster
sogar selbst mit Antibiotika für die Tiere belieferte. Diese
Unterlagen sowie Untersuchungen des Tränkewassers zeigen, dass die
Puten mehrere Wochen lang verschiedene Antibiotika verabreicht
bekamen.
Greenpeace liegt Foto- und Filmmaterial über die Zustände in dem
Stall vor, in dem die verschmutzen Tiere auf engstem Raum gehalten
wurden. "Puten werden mit Antibiotika vollgepumpt, um die
widerlichen, unhygienischen Zustände in den Ställen halbwegs ohne
Krankheiten zu überstehen. Dafür ist nicht nur die Firma Heidemark,
sondern auch ihr Großkunde Unilever verantwortlich", sagt Martin
Hofstetter, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace. "Die scheinbar so
saubere Marke `Du darfst` steht für Medikamenten-Einsatz und
miserable Tierhaltung. Wir fordern Unilever auf, umgehend auf Fleisch
aus Massentierhaltung zu verzichten." Greenpeace setzt sich für eine
naturnahe Landwirtschaft ohne Massentierhaltung, Antibiotika und
Gentechnik und für gesunde und sichere Lebensmittel ein.
Heidemark beschäftigt für ihre Mastanlagen eigene Tierärzte, die
die Mäster mit Medikamenten versorgen. Die Massentierhaltung führt
durch die Überbelegung der Anlagen, schlechte Luft und feuchtes Stroh
zu Krankheiten und dem übermäßigen Einsatz von Arzneimitteln. Kurz
nachdem Greenpeace den Stall ausfindig gemacht hatte, wurden alle
Puten entfernt und durch Küken ersetzt. Nicht nur der Bestand an
Puten, auch der Kükenbestand in dem Stall ist deutlich zu groß. Die
Lieferpapiere nennen rund 30 000 Küken. Ab 20 000 aber ist eine
Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz erforderlich, die
der Betreiber nicht hat. Greenpeace wird daher Anzeige erstatten
wegen des Verdachts auf illegale Produktion.
Die Tiere erhielten das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure, das auch
in Aspirin verwendet wird und für Puten nicht amtlich zugelassen ist.
Außerdem wurden den Puten von Beginn der Mast an - in nur zwei
Monaten - drei verschiedene Antibiotika verabreicht. Die verwendeten
Antibiotika (Tetracyclin, Amoxicillin und Colistin) werden auch in
der Humanmedizin unter anderem eingesetzt gegen Salmonellen,
Chlamydien, Streptokokken, Darmerkrankungen und Bronchitis. Der
massive Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung stellt für
den Menschen ein großes Problem dar, da immer mehr Krankheitserreger
widerstandsfähig werden. Für Kinder und ältere Menschen kann eine
Lungenentzündung oder eine Infektion mit Salmonellen tödlich
verlaufen, wenn Antibiotika nicht mehr wirken. "Antibiotika gehören
weder in den Futtertrog der Tiere noch in das Tränkewasser", so
Hofstetter.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter,
040-30618-397 und an Pressesprecher Michael Hopf, 040-30618-345. Hier
erhalten Sie auch Informationen zu Fotos und Videomaterial aus der
Mastfabrik. Internet: www.greenpeace.de
Greenpeace Pressestelle
Tel. 040 / 306 18 - 340 
Fax  040 / 306 18 - 130  
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Anschrift
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Große Elbstr. 39
22767 Hamburg
Politische Vertretung Berlin
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10115 Berlin
Tel. 030 / 30 88 99-0
Fax  030 / 30 88 99-30

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