Walblut an deutschen Fischprodukten
Greenpeace-Aktivisten informieren in 20 Städten über Handelsbeziehungen von "Deutsche See"
Hamburg (ots)
Für den Schutz der Finnwale werden seit heute Vormittag Greenpeace-Ehrenamtliche in Berlin, Hamburg, Lübeck, München und 16 weiteren Städten aktiv. Sie informieren Verbraucher über die Verbindungen der Fischmanufaktur "Deutsche See" zur isländischen Walfangindustrie. Infostände befinden sich vor ausgewählten Supermärkten mit einem Deutsche See-Sortiment, zum Beispiel Edeka, Real und Kaiser's Tengelmann. "Deutsche See hat vor wenigen Jahren den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten - und macht nun Geschäfte mit einer isländischen Firma, die in das Walfanggeschäft verstrickt sind", sagt Dr. Sandra Schöttner, Meeresexpertin von Greenpeace. "Wir fordern Deutsche See auf, konsequent Handelspartner wie HB Grandi hf auszuschließen, bis der isländische Walfang endgültig gestoppt ist."
Greenpeace hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Gespräche mit Deutsche See geführt und das Firmengeflecht um den isländischen Walfang offengelegt. Gestern haben Greenpeace-Aktivisten zudem ein vier Meter hohes stählernes Wal-Mahnmal mit dem Bannerspruch "Keine Geschäfte mit Walfängern!" vor dem Firmensitz in Bremerhaven positioniert. Die Firma reagierte darauf lediglich mit einer Stellungnahme, in der sie die Beteiligung von HB Grandi hf am Walfang bestreitet. "Deutsche See darf die Augen nicht länger verschließen. Ihr isländischer Zulieferer kooperiert mit der Finnwalfirma Hvalur hf, indem er ihnen zum Beispiel Werkhallen zur Verfügung stellt, in denen das Walfleisch für den Export nach Japan vorbereitet wird", sagt Schoettner.
Deutsche See: Kofinanzierung des Walfangs stoppen!
Fischprodukte von Deutsche See landen über die großen Supermärkte, Fischhändler, Restaurants und Catering-Services auch auf den Tellern deutscher Verbraucher. "An Fischprodukten darf kein Walblut kleben", sagt Schöttner. Nur eine einzige isländische Firma jagt überhaupt noch Finnwale: "Hvalur hf" unter der Leitung von Kristján Loftsson, der gleichzeitig als Aufsichtsratsvorsitzender die Geschäfte von HB Grandi hf steuert. (http://gpurl.de/UEoQD) Über die Walfangfirma Hvalur hf und ein Geflecht an Zwischenfirmen hält der Walfangclan Loftssons zudem einen Hauptanteil an HB Grandi hf, das wiederum Rotbarsch an Deutsche See liefert.
In der laufenden Fangsaison stehen in Island 154 bedrohte Finnwale auf der Abschussliste. Aufgrund eines Schlupfloches sieht sich das Land formaljuristisch nicht an das international geltende Walfangverbot gebunden. Da Finnwalfleisch in Island keinen Absatz findet, kann es nur nach Japan exportiert werden. Doch selbst dort füllt es unverkäuflich die Lagerhäuser - und wurde sogar schon zu Hundefutter verarbeitet. Mit dem Export des Fleisches verstoßen die Walfänger gegen das Handelsverbot mit Walprodukten nach der Washingtoner Artenschutzkonvention CITES. Greenpeace konnte im Jahr 2013 einen solchen Finnwaltransport im Hamburger Hafen aufdecken.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Dr. Sandra Schöttner, Tel. 0151 -56904445, oder Pressesprecherin Michelle Bayona, Tel. 0176-23259710. Fotos unter Tel. 0174-6446311. Videomaterial zum Walfang und dem gestrigen Greenpeace-Protest: http://bit.ly/1s6sqH2. Mehr Informationen: http://www.greenpeace.de/walfang. Greenpeace-Pressestelle: Telefon 040-30618-340, Email presse@greenpeace.de; Greenpeace im Internet: www.greenpeace.de, auf Twitter: http://twitter.com/greenpeace_de, auf Facebook: www.facebook.com/greenpeace.de.
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