USA: Deutsche Greenpeace-Aktivisten bis Mitte November auf freiem Fuß
Hamburg (ots)
Nach mehr als drei Monaten Zwangsaufenthalt in den USA dürfen die beiden deutschen Greenpeace-Aktivisten, die an einer friedlichen Protestaktion gegen das Raketenabwehr-Programm der USA teilgenommen hatten, für fünf Wochen zurück nach Deutschland.
Ein US-Gericht in Los Angeles gab gestern einem Antrag der Verteidiger der Umweltschützer statt. Der 35jährige Matthias Pendzialek aus Schenefeld bei Hamburg und der 34jährige Tom Knappe aus Dresden werden in den nächsten Tagen zurück in die Bundesrepublik reisen, müssen jedoch zum Verhandlungsbeginn am 20. November wieder in den USA sein. Mit ihnen kamen 13 weitere Greenpeace-Aktivisten aus sechs Ländern vorläufig auf freien Fuß.
Die Aktivisten hatten im Juli versucht, den Abschuß von Testraketen auf einem Militärgelände in Kalifornien mit einer Protestaktion zu verhindern. Obwohl sie schnell verhaftet wurden, konnten sie den Test um 40 Minuten verzögern. Nach einer Woche Gefängnis kamen die Umweltschützer frei, mußten sich aber regelmäßig melden und durften über drei Monate lang ein bestimmtes Gebiet in Kalifornien nicht verlassen. Bei dem Prozeß ab 20. November drohen den Greenpeacern bis zu sechs Jahren Haft.
"Die Protestaktion gegen das milliardenschwere Raketenprogramm der USA, das die internationalen Bemühungen um Abrüstung aufs Spiel setzt, war friedlich und gerechtfertigt", sagt Greenpeace-Sprecher Christian Bussau. "Gewaltfreien Protest mit jahrelanger Haft zu bestrafen, wäre eine völlig unangemessene Härte. Wir fordern die US-Behörden auf, verhältnismäßig zu reagieren und appellieren auch an die Bundesregierung, sich bei der amerikanischen Regierung für unsere Aktivisten einzusetzen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse sind friedliche Proteste gegen neue Rüstungsprogramme umso wichtiger. Die USA sollten nicht versuchen, sie mit drakonischen Strafen zum Schweigen zu bringen."
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