Greenpeace korrigiert Bilanzzahlen der Westdeutschen Landesbank / Kredite für Urwaldzerstörung in Ecuador müssen gestoppt werden
Düsseldorf (ots)
Anlässlich der in Düsseldorf stattfindenden Bilanzpressekonferenz der Westdeutschen Landesbank (WestLB) protestiert Greenpeace heute vor dem Bankgebäude gegen die Kreditvergabe für ein Ölpipeline-Projekt im Urwald Ecuadors. Unmittelbar vor dem Eingang der WestLB haben Aktivisten Baumstämme und geschreddertes Holz breitflächig aufgehäuft, das die Abholzung des Urwaldes symbolisiert. "Die wahre Bilanz der WestLB - Millionen zerstörter Urwaldbäume in Ecuador", steht auf einem Schild, das die Umweltschützer vor dem Eingang postiert haben. Greenpeace fordert die Bank und die nordrhein-westfälische Landesregierung auf, den Kredit sofort auszusetzen.
"Die Bilanz der WestLB ist aus Umweltschutz-Gesichtspunkten verheerend," sagt Oliver Salge, Greenpeace-Waldexperte. "Zerstörte Urwälder, verseuchte Seen und Flüsse und damit auch vernichteter Lebensraum für seltene Tierarten werden die Folge des geplanten Pipelinebaus sein. Absurd ist, dass das Ganze mit öffentlichen Geldern finanziert werden soll. Ministerpräsident Wolfgang Clement muss endlich dafür sorgen, dass jede weitere Kreditauszahlung der WestLB für dieses Projekt ausgesetzt wird."
Die hauptsächlich mit einem Kredit der öffentlich-rechtlichen Bank finanzierte Pipeline soll über eine Strecke von 500 Kilometern von den Urwäldern des Amazonas in Ecuador quer über die Anden bis zur Pazifikküste gebaut werden. Um die Pipeline voll auszulasten, müsste Ecuador seine Erdölproduktion verdoppeln. Daher ist geplant, noch in diesem Jahr eine Million Hektar unberührten Urwald für neue Ölkonzessionen freizugeben.
Greenpeace kämpft seit langem für den Schutz der letzten Urwälder. In den vergangenen Monaten hat die Umweltorganisation bei der WestLB, dem nordrhein-westfälischen Landtag und der Staatskanzlei protestiert. Ein Bericht von Finanzstaatssekretär Harald Noack, der sich in Ecuador ein eigenes Bild von der Urwaldzerstörung machen wollte, steht noch immer aus. Auch auf eine von Greenpeace eingelegte Aufsichtsbeschwerde gegen die Landesregierung hat es bis heute keine Stellungnahme gegeben.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Oliver Salge, Tel. 0171-6035531, und Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 0171-87806647. Beta-Material und Fotos zur Situation in Ecuador sowie Bilder von der Aktion in Düsseldorf erhalten Sie bei Greenpeace in Hamburg unter Tel.: 040-30618-375 (Video) und 040-30818-376 (Foto). Internet: www.greenpeace.de/urwald
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