G20-Außenministertreffen: Greenpeace-Aktivisten demonstrieren für gemeinsamen Klimaschutz Umweltschützer fordern mit Schlauchbooten auf dem Rhein: "Planet Earth First"
Bonn (ots)
16. 2. 2017 - Für gemeinsames Handeln der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) bei globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute zu Beginn des G20-Außenministertreffens in Bonn. Auf dem Rhein unmittelbar vor dem Tagungsort fordert ein Transparent zwischen den Masten des Greenpeace-Schiffs Beluga: "Planet Earth First". Ein 300 Quadratmeter großes Banner mit dem gleichen Slogan haben weitere Aktivisten an ein Hochhaus in Sichtweite des Tagungsorts gehängt. Die Umweltschützer spielen damit auf "America First" an, das Motto von US-Präsident Donald Trump. Rund 40 Aktivisten versuchen mit Schlauchbooten ans Ufer zu gelangen, um Gastgeber Sigmar Gabriel (SPD) eine Petition zu überreichen. "Eine globale Bedrohung wie den Klimawandel müssen wir gemeinsam angehen", sagt Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid. "Außenminister Gabriel muss gerade jetzt mit seinen fortschrittlichen G20-Kollegen zeigen, dass Klimaschutz nicht verhandelbar ist."
Der jüngste Risikobericht des Weltwirtschaftsforums nennt den Klimawandel eine existenzielle Gefahr und einen von drei Trends, die die globale Entwicklung in den kommenden zehn Jahren am nachhaltigsten prägen werden. US-Präsident Trump hingegen hat den Klimawandel als Erfindung abgetan. Das Pariser Abkommen, in dem sich die USA 2015 gemeinsam mit etwa 200 Staaten zu engagiertem Klimaschutz verpflichtet haben, will Trump aufkündigen oder von innen sabotieren. Ende Januar haben die regierenden Republikaner den Entwurf eines Gesetzes eingebracht, alle Zahlungen der USA an den Weltklimarat oder den Grünen Klimafonds zu kappen. Der in Bonn anwesende US-Außenminister Rex Tillerson leitete zuletzt den Ölkonzern Exxon Mobile. Dieser hat über Jahrzehnte die Auswirkungen des Klimawandels verharmlost und weitere Ölausbeutungen auch in empfindlichen Gegenden aggressiv vorangetrieben. "Der Klimawandel ist eine Tatsache, er stoppt nicht an Ländergrenzen. Als Gruppe der weltweit wichtigsten Länder müssen die G20 bei seiner Bekämpfung voran gehen", so Smid. (Der Risikobericht online: http://bit.ly/2ks399T)
Petition fordert verstärkte internationale Zusammenarbeit zum Schutz des Klimas
Das heute und morgen stattfindende Außenministertreffen ist eines von mehreren hochrangigen Treffen während der deutschen G20-Präsidentschaft. Klimawandel ist eines ihrer Kernthemen. In Bonn stehen Umweltrisiken wie Klimawandel und Wasserknappheit und ihre Rolle als Ursache von Konflikten auf der Agenda. Greenpeace fordert mit der Petition Sigmar Gabriel und seine G20-Kollegen auf, sich klar zu den Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens zu bekennen, um dadurch Konflikte und Fluchtursachen zu minimieren.
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